— 146 — tischen mit der römischen Kirche versucht werden sollte, die aber einer Vernichtung des Protestantismus gleichge¬ kommen wäre, uud reiste daher im folgenden Jahre abermals als Gesandter zum Kaiser nach Regensburg. Jetzt ist in Bremen die Familie in männlicher Linie ansgestorben, in der weiblichen dauert sie aber noch fort; im Holstein'schen jedoch lebt bis auf den heutigen Tag eine Familie Vasmer, die ihren Ursprung von dem Bremer Bürgermeister Johann Vasmer herleitet. Schlußkapitel: 3m neuen Heim. Ans dem gräflichen Schlosse in Delmenhorst, wo seit seiner freiwilligen Entsagung der ehemalige Erzbischof Nikolaus nebst seiner Mutter, der Gräfin Richsa, Wohnung genommen hatte, herrschte an einem schönen Frühlingstage des Jahres 1437 schon in früher Morgen¬ stunde ein reges Leben. Viele Diener waren beschäftigt, alle Thüren mit frischem Laubgewinde zu verzieren, das ihnen von den Mägden gereicht wurde, und der Erz¬ bischof, in seiner freundlichen Weise mit den Leuten sprechend, gab selbst Anweisung, wie alles gemacht werden sollte, ja er legte wohl selbst Hand an, wenn ein Kranz sich widerspenstig zeigte und durchaus nicht in der ihm vorgeschriebenen Lage beharren wollte. Eine künstliche Allee, von jungen Tannenbäumchen gebildet, zog sich über den Schloßhof' vom Thore bis zum Portal des Schlosses, und auf der Freitreppe standen Palmen und blühende Topfpflanzen in reicher Auswahl. _ Aus den geöffneten Fenstern des Erdgeschosses, wo die Küche sich befand, strömte der Geruch der dort zubereiteten Speisen; man hörte die Stimme des Kochs, der den Küchenjungen schalt, wenn er den Spieß nicht schnell genug drehte, und eine