— 21 — König, seine bisher freie Krone als Lehen von der Frank¬ furter Versammlung anzunehmen, und wenn diese Volks¬ vertreter es dreimal beschließen, so hat der König und jeder andere Fürst, der Untertan des engeren Bundes¬ volkes geworden ist, aufgehört zu regieren. Sie bringt uns zweitens die direkten,Wahlen mit allgemeinem Stimm- 3 recht. Weun die Wahlbezirke bleiben sollen, wie sie sind, so werden ungefähr auf einen Wahlbezirk, der zwei Ab¬ geordnete wählen soll, 26000 Urwähler im Durchschnitt kommen. Ich frage, ob irgend einer der rechten Seite sich imstande glaubt, 26000 Wähler, die zerstreut in den verschiedenen Hütten und Bauernhöfen wohnen, partei¬ mäßig zu organisieren. Den Herren der linken Seite wird es vielleicht leichter sein (Bravo!). Gern räume ich ein, sie organisieren mit mehr Geschicklichkeit. Außer¬ dem ist es leichter, sich darüber zu einigen, was man nicht will, als über das, was man bewahren oder an Stelle des jetzt Vorhandenen will, namentlich sehr leicht ist es, wenn man entschlossen ist, von allem Bestehen¬ den gar nichts zu lassen. Ich glaube also, daß die Herren von der Linken leichter eine Einigung ihrer Anhänger zustande bringen, und daß, wenn bei 26000 Stimmen 100 oder mehr Kandidaten in der Wahlurne liegen, die Linke eher 2 oder 3000 Wähler auf einen Kandidaten vereinigt haben wird, als die Rechte. Die übrigen 24000 werden darüber vielleicht einig sein, daß sie diesen Kan¬ didaten gerade nicht gewollt haben, aber nicht darüber, wen sie dann wollen — das ist einmal unsere Art auf der Rechten. Das, meine Herren, kann ich keine Vertretung nennen; ich sehe voraus, daß bei diesem Wahlgesetze, mit Rücksicht auf den Zuwachs, der aus den kleinen repnbli- kanisierten Staaten kommen wird, die Linke sich gegen die Rechte bedeutend verstärken wird, und das halte ich für das Land und für die Krone für ein großes Unglück (Heiterkeit und Bravo! auf der Linken). Manche Werden thiett Trost darin finden, daß die konservative Partei einen Anhalts-