Erster Zeitraum. Von den ältesten Zeiten bis zur Bildung des deutschen Reiches 843. gegen Loki und die Riesen, ihren Untergang. Aber aus dem Zu¬ sammenstürze des Himmels in dem großen Weltenbrande entsteht eine neue Welt mit reineren Göttern und reineren Menschen. Den Göttern haute man keine Tempel; man verehrte sie in heiligen Hainen, an den Quellen der Ströme und auf den Gipfeln der Berge. Geopfert wurden ihnen Früchte des Feldes, Tiere und Menschen, namentlich Gefangene. Den Willen der Götter suchte man durch Beobachtung der Vögel und heiliger Rosse, durch den Zweikampf und das Werfen der Runenstäbchen zu erforschen. Neben den Priestern werden auch Priesterinnen genannt, die häufig cm großes Ansehen genossen. II. Kursor Überblick über die weströmische Laiserge schichte mit besonderer Rücksicht auf die Beziehungen der Römer zu den Germanen bis zur Völkerwanderung 3 7 5. 1 Tie Kaiser aus dem Julischen Hause. Die Germanen Haben unter Führung des Arminius ihre Frei¬ heit bewahrt und die Römer gehindert, Germanien in eine römische Provinz zu verwandeln, als das gewaltige römische Reich durch keine Bürgerkriege geschwächt, vielmehr durch kräftige Kaiser gestärkt war. Als Oktavian, der Enkel einer Schwester des C. Julius Cäsar, durch seinen Sieg bei Actium und durch die Eroberung Ägyptens im 3« v. 6hr. Jahre 30 v. Chr. Geb. die Alleinherrschaft erlangt hatte, nahm er nicht den Königstitel an, der den Römern verhaßt war, sondern ließ sich nur die wichtigsten Ämter der Republik übertragen. Er erhielt das Tribunal, so daß seine Person unverletzlich war und er den Senat berufen konnte, er bekleidete das Amt eines Oberpriesters (Pontifex Maximus) und wurde Imperator auf Lebenszeit, wodurch er den Ober¬ befehl über alle Truppen zu Wasser uud zu Lande erhielt. Genannt wurde er Priuceps (= der Erste) oder Augustus (= der Erhabene, Erlauchte) oder Cäsar als Adoptivsohn des C. Julius Cäsar, woraus der Titel Kaiser entstanden ist, oder Imperator. Als Imperator verwaltete er diejenigen Provinzen, in welchen zum Schutze der Gren¬ zen stehende Heere gehalten wurden (Gallien, Spanien, Syrien, Ägyp¬ ten), während der Senat die Verwaltung der übrigen Provinzen be¬ hielt. Zu den kaiserlichen Provinzen kamen später noch neu eroberte hinzu. Augustus unterwarf nämlich das Land zwischen dem Balkan und der Donau (Mosten) und die Alpenvölker, welche häufig Raub¬ züge in das römische Reich unternahmen und die Alpenstraßen unsicher machten, durch seine Stiefsöhne Tiberius uud Drusus, die das Laud