Die Babylonier und die Assyrer. 18 andern Völker des persischen Hochlandes, welche mit den Medern sich von der assyrischen Herrschast losgerissen hatten, und stiftete so ein großes medisches Reich: da er aber die Assyrer angriff, ward er geschlagen und siel aus dem Schlachtfelde. Sein Sohn, begierig des Vaters Tod zu rächen, rückte alsbald vor die Hauptstadt der Assyrer, die ungeheuer große Stadt Ninive am Tigris. Aber kaum hatte er angefangen es zu belagern, als ein wildes Reitervolt aus dem Norden nach Medien brach; so mußte er sich gegen dieses wenden. Endlich nachdem er Medien von diesen schlimmen Gästen befreit, rückte er — diesmal mit dem assyrischen Statthalter von Babylon, der sich gegen den König von Ninive empört — wieder gegen die assyrische Hauptstadt (609 vor Chr.). Nach vielen Mühen gelang es endlich den beiden Verbündeten, Ninive zu erobern. Der letzte König (Sardanapal) verbrannte sich mit der Königsburg, seinen Weibern und Schätzen. Die Verbündeten zerstörten sodann (606) Ninive, welches — von Schutt und Erdbergen begraben — erst in neuerer Zeit wieder auf¬ gefunden worden ist; man fand noch die Reste von vielen Palästen mit Inschriften und Bildwerken, welche die ganze Geschichte des ein¬ stigen assyrischen Reiches darstellen. Nun war der Rest des assyrischen Reiches — nach der Zerstörung von dessen Hauptstadt — durch die Sieger getheilt worden. Es entstand nun in Babylon das s. g. neubabylonischc Reich (606—538), dessen berühmtester König Nebukadnezar (604—561) ist und welches unter dessen schwachen Nachfolgern sank, bis es durch den Perserkönig Cyrus sein Ende fand, nachdem er Babylon erobert (aber nicht zerstörte); 538 vor Chr. § 6. Das persische Weltreich. Der Sohn jenes kriegerischen Königs der Meder, der hauptsächlich die Zerstörung Nimve's (und damit das Ende des assyrischen Reiches) bewirkt hatte, wnrde unkriegerisch und schlaff. Da empörte sich gegen ihn der Perserfürst, der ihm Unterthan war: Cyrus, und schlug die Meder in einer Schlacht (558 vor Chr.). Mit diesem großen Helden und Könige begann nun das Weltreich der Perser (welches von 558—330 vor Chr. währte). Cyrus selbst war ein gewaltiger Eroberer, er besiegte die Lyder und machte deren Reiche (in ber west¬ lichen Hälfte Kleinasiens) ein Ende (549). Der letzte König Lydiens hieß Krösus, sein Name ist sprichwörtlich geworden durch seinen Reichthum; außerdem hielt er sich für den Glücklichsten aller