— 87 — soll, sowie einen Zentner Wachs; ferner dreißig Pfund Wachs für Stam- bach. Ferner wollen wir selbst unser gewöhnliches Gesinde in Küche, Kammer, Marstall uud Keller ausstatten und versehen von unseren! Silber- geschirr, vou Pserdeu uud Gewäuderu. Ferner vermachen wir anch 32 Gulden zu einem Glase für das Kloster Zinna. (Folgen die Zeugen) . . . Geschehen und gegeben auf der Kadolzburg, am Sonntage nach dem heiligen KrenZtag Exaltationis,') nach Christi unseres Herrn Geburt vierzehnhundert Jahre uud darnach im vierzigsten Jahr. 64. Fehdebrief märkischer Aitter an die Herzöge Sachsens. ~1440. (Cod. II., 4, Nr. 1607; deutsch.) Wisset, hochgeborene Fürsten und Herren, Herr Friedrich und Herr Wilhelm, Gebrüder, Herzöge zu Sachsen und Markgrafen zu Meißens: wir, Hans von Waldow, Bernd von der Schnlenbnrg, Hauptmann der Altmark von Brandenburg, Matthias vou Jagow, Fink von Bülow, Bnffo von der Schulenburg, alle Ritter, und Ludolf vou Veltiu, Wilhelm Fuchs, Marschall, Heyne Pfnl, Heinz Kracht, jung Otto von Schliewen und unsere Helfer und Mitreiter wollen Eure und aller Eurigeu, wir mögen ihrer Kunde und Kenntnis haben oder nicht, Feinde sein von wegen des hochgeborenen Fürsten nnd Herrn Friedrich, Markgrafen zu Brandenburgs, Burggrafen zu Nürnberg und Erzkämmerer des heiligen Römischen Reiches; und ob wir und die Uuseru Euch oder deu Euren etwelchen Schaden zufügen, wie auch der Schaden geschähe, würde oder wäre, dessen wollen wir, unsere Helser und Mitreiter unsere Ehre an Euch uud an allen Eurigeu wohl gewahrt habeu. Geschrieben nnd gegeben am St. Katharinentag4) zu Berlin unter Herrn Bernds von der Schulenburg Jusiegel, dessen wir sämtlich diesmal uns bedienen. ') 14. September; 6 Tage später, am 20., war der Kurfürst tot. — Der Ritter Ludwig von Eyb (Höfler, Denkwürdigkeiten ?c. S. 119 f.) berichtet als Ohrenzeuge über die letzte Mahnung, die Friedrich seinen Söhnen gab: — „Also gebe ich Euch die offene Weisung, daß Ihr Eure Ritterschaft in Ehre uud Liebe haltet; an ihr vermache ich Euch deu kostbarsten Schatz. Auch sollt Ihr nimmer für nötig halten, daß Ihr von Euren Erblanden etwas verkauft oder vergebt. Lasset auch Küche uud Keller offeu stehen für die Ritterschaft; das ist der Sold, den wir ihr erteilen!" ') Söhne des Kurfürsten Friedrich II. des Sanftmütigen. !) Wegen der Lausitz, welche gegen die feindlichen Absichten von Sachsen sich in den Schutz von Brandenburg begab. 4) 25. November.