— 18 — Geistliche, erlitten jetzt wieder den Märtyrertod. Wir nennen: Laurentius, Chprianus und Cyrillus. Laurentius war erster Diakon der Gemeinde zu Rom. Er wurde vor den Präfekten (Statthalter) der Stadt gefordert welcher von ihm verlangte, daß er die Schätze der Gemeinde ausliefere; denn die Gemeinde zu Rom stand in dem Rufe, daß sie unermeßliche Reichthümer besitze. Laurentius erbat sich 3 Tage Zeit, um Alles gehörig zu ordnen, worauf er dann zu gehorchen versprach. Am dritten Tage führte er dem Präfekten alle Armen, die von der römischen Gemeinde unterhalten wurden, mit den Worten vor: „Komm, und siehe die Schätze unseres Gottes; der ganze Hof ist voll güldener Gefäße." Aber kaum hatte der Präfekt diese Art von Schätzen erblickt, als er dem Laurentius einen Blick voll Zorn zuwarf. „Was mißfällt dir denn?" sprach Laurentius. „Das Gold, welches du so begierig verlangst, ist nur schlechtes Metall, welches aus der Erde gegraben wird, und dient als Reizung zu allen Verbrechen; daS wahre Gold ist das Licht, dessen Jünger diese armen Leute find. Diese sind die Schätze, die ich dir versprochen habe: und dann find hier noch köstliche Steine; stehe diese Jungfrauen und Wittwen, sie sind die Kronen der Kirche." „Verspottest du mich?" rief der Präfekt, „ich weiß, ihr thut euch etwas darauf zu gute, daß ihr den Tod verachtet; darum sollst du nicht auf einmal sterben." Er ließ hierauf den Laurentius auf einem eiiernen Roste langsam über einem Feuer braten. Als der edle Märtyrer diese Qual eine Zeitlang geduldig ertragen, sprach er zu dem Präfekten: „Man wende mich: ich bin auf der einen Seite genug gebraten." Es ge* lchah. Nicht lange darnach gaL Laurentius, den Blick gen Himmel gerichtet und Gebetsworte für die Einwohner Roms auf den Lippen, den Geist auf. Cyprianuö war Bischof von Karthago. Er wurde vor den Statt¬ halter geführt und es entspann sich folgendes Gespräch: „Bist du Tascius Cyprianus?" — „ „Ich bin's."" — „Bist du der, den die Christen ihren Bischof nennen?" — „„Ich bin’s."" — „Unsere Kaiser befehlen dir, die Götter anzubeten." — „„Das werde ich nicht thun."" — „Bedenke, was du thust." — ,,,,Thue, was dir befohlen wird; eine so gerechte Sache läßt kein Bedenken zu, ich bete meinen Gott an und eile zu ihm mit aller Inbrunst meinet Seele, denn die Trübsal dieser Zeit ist nicht werth der Herrlichkeit, die an uns soll offenbaret werden."" Gleich darauf empfing Chprianus sein^Urtheil, welches also lautete: ,,Es ward beschlossen, baß Tascius Chprianus mit dem Schwerte soll gerichtet werden " Cyprianus erwiderte: ,,@ott sei Dank!" Die Brüder aber riefen: ,,Wir wollen mit ihm enthauptet werden!" Auf dem Richtplatze angelangt, legte Cyprianus seinen Mantel ab und knieete nieder und betete. Dann stand er wieder auf, zog das Unterkleid aus und erwartete stehend den Scharfrichter. Als dieser erschien, befahl er den Brüdern, demselben 25 Goldstücke auszuzahlen. Darauf verband er sich selbst die Augen und zwei seiner Geistlichen banden ihm die Hände. Mit