19. Die Perserkriege. Miltiades. 41 wurde. Sehr loben müssen wir es, daß, wahrend die Spartaner sich der Arbeit schämten, in Athen der Müßiggang sür eine Schande galt. Solon hielt dafür, Arbeit sei des Bürgers Zierde, und ehrlos sollte der¬ jenige sein, der nicht irgend ein Gewerbe oder eine Kunst betrieb. 5. Solons ferneres Leben. Solon ließ seine Gesetze auf hölzerne Tafeln schreiben und öffentlich ausstellen, damit jeder wissen könne, was er zu thun und zu lassen habe. Für alle seine Mühe erntete er anfangs nur Undank und Feindschaft. Indes schwuren die Athener auf sein Verlangen, die Gesetze zehn Jahre zu halten. Solon hoffte, daß sie während dieser Zeit schon die Vortrefflichkeit derselben erkennen würden. Er selbst verließ Athen und durchwanderte aufs neue fremde Länder. Auf dieser Reise besuchte er in Sardes Krösus, den reichen und mächtigen König von Lydien, und hatte mit ihm jene früher erzählte merkwürdige Unterredung, in welcher er Krösus belehrte, daß niemand vor seinem Tode glücklich zu preisen sei. Als er nach zehnjähriger Abwesenheit wieder nach der Heimat zurückkehrte, fand er zwar seine Gesetze noch in Geltung; aber er mußte auch sehen, wie ein ehrgeiziger Mann (Pisistratns) die Allein¬ herrschaft über den Staat an sich riß, ohne daß er es hindern konnte. Da verließ er abermals die Vaterstadt und starb in hohem Alter in der Fremde. 19. Die Perserkriege. Miltiades. 1. Veranlagung. Ums Jahr 500 v. Chr. empörten sich die griechischen Städte in Kleinasien. Milet an der Spitze, gegen den König Darius Hystaspes von Persien. Sie wurden indes wieder unterworfen und granfam bestraft. Was nun den Darius bei dieser Sache am meisten verdroß, war, daß die Athener es gewagt hatten, ihren kleinasiatischen Stammesgenossen 20 Schiffe zu Hülfe zu senden. Nicht umsonst sollte das winzige Athen den Beherrscher des persischen Weltreichs also beleidigt haben; ja, ganz Griechenland sollte den Frevel büßen. Damit er der Rache nicht vergäße, mußte ein Diener ihm bei jeder Mahlzeit zurufen: „Herr, gedenke der Athener!" 2. Zug des Mardonius (492 v. Chr.) Im Jahre 492 v. Chr. entsandte Darius unter dem Oberbefehle seines Schwiegersohnes Mar¬ donius ein mächtiges Heer und eine starke Flotte gegen die Griechen. Aber dieser erste Zug nahm ein überaus klägliches Ende. Die Flotte scheiterte bei der Umschiffung des Vorgebirges Athos, und das Landheer wurde von den kriegerischen Thraciern säst völlig ausgerieben. Kein Perser bekam Griechenland zu Gesichte, und schmachbedeckt kehrte Mar¬ donius zu seinem Gebieter zurück. 3. Zug des Datis und Artaphernes (490). Sofort rüstete Darius ein noch viel stärkeres Kriegsheer. Bevor er es abschickte, sandte er Herolde nach Griechenland und ließ drohend Erde und Wasser als Zeichen der Unterwerfung fordern. Die meisten Inseln, sowie viele Städte gaben erschreckt das Verlangte; in Athen und Sparta aber geriet man in solche