19 Auf den katalaunischen Feldern, unweit Troyes, zwischen dieser Stadt (Seine) und CHLlons (Marne) kam es zu einem heftigen Kampfe, der 451 Zwar keinen entscheidenden Sieg ergab, aber doch Attila zum Rückzüge bewog (Sage von dem Kampfe der Geister der Erschlagenen). Der Weft- gotenkönig Theodorich war gefallen; sein Sohn Thorismuud entflammte seine Krieger, den König zu rächen. Attila machte einen Einsall in Italien; die Bewohner einiger Städte flohen vor ihm auf die Inseln. Doch ver¬ zichtete er darauf, Rom anzugreifen. Auf dem Rückzüge starb er plötzlich. 453 Die Deutschen (Ostgoten, Gepiden) fielen nun von dem Hunnenreiche ab; dieses löste sich auf. Aetius aber, der Retter, wurde durch Kaiser Va- lentinian III. ermordet. Odovakar. Ein Führer germanischer Söldner in römischen Diensten gelangte zu großer Macht. Er zwang die Italiener, einen Teil ihrer Äcker an die Germanen abzutreten, und siedelte diese darauf au. Seine Krieger riefen ihn nun zu ihrem Könige aus. Er entriß den Römern Pavia, be- 476 siegte den Kaiser Romnlns Auguftulus und zwang ihn, gegen ein Jahr¬ gehalt die Krone niederzulegen. Aus einer Villa des Lnenllus an: Golfe von Neapel lebte der letzte römische Kaiser als Privatmann. Theodorich der Große, König der Oftgoten. Unter den Ost¬ goten erstand ein junger kräftiger König mit dem Streben, seinem Volke dauernde Sitze zu erwerben. Da beredete ihn der oströmische Kaiser Zeno, den Odovakar aus Italien zu vertreiben. Theodorich besiegte diesen am 489 Jsonzo bei Verona wie an der Abba und belagerte ihn in Ravenna Odo¬ vakar übergab bitrch einen Vertrag sich unb Ravenna, erhielt aber bas Versprechen ber Freiheit unb königlicher Ehre. Balb baraus aber ließ ihn Theoborich bei einem Mahle nieberstoßen. Dieser grünbete nun bas oströmische Reich in Italien. Sein Bestreben ging bahin, Germanen unb Römer zu versöhnen unb zu verschmelzen. Er ließ bie Römer in ihrem Rechte bestehen und schonte sie im Besitze ihrer Äcker. Die Goten verteilte er als Krieger burch bas ganze Lanb. Er selbst nahm bie Stellung eines Alleinherrschers nach Art ber Imperatoren ein, aber er zeigte sich milbe unb gerecht. Obgleich Arianer, bewies er sich auch gegen bie katholische Kirche ^ bulbstim. Aber ber römische Abel, ber in betn Arianismus Setzerei sah, würbe bei Theoborich verbächtigt, er habe sich mit bem griechi¬ schen Kaiser in verräterische Verbinbung eingelassen. Das veranlaßte Theoborich zu harten Maßregeln, ja zur Hinrichtung angesehener Männer. Theoborich suchte sein Reich zum Mittelpunkte ber germanischen Mächte zu machen, an bas sie sich anlehnten, ohne gerabe von ihm abhängig zu werben. Das gute Verhältnis suchte er burch Verschwägerungen anzu¬ bahnen ober zu befestigen. Doch gelang bie Verschmelzung ber Germanen unb Römer noch nicht; ber katholische Klerus blieb unversöhnlich gegen bie Ketzer, bie Wehrkraft ber Germanen nahm ab, hier unb bort trat eine