— 106 — Von einem Volke, das gerüstet, Non einem schneidigen Geschlecht, Zn strasen jeden, den's gelüstet, Zn lasten an sein gutes Recht, — Das sonst des Friedens stille Werke Betriebsam schaffend srüh und spät. In nie gekannter Riesenstärke Jetzt einer Welt voll Feinden steht; Von Strömen Blutes, die vergossen Im fremden Land, der Heimat fern; Von Thränen, die daheim geflossen Aus manches treuen Auges Stern; Von einem Preise, wert der schweren Und blut'gen Opfer, die gebracht; Von Deutschlands neu erstritt'nen Ehren Und Deutschlands neu erstand'ner Macht! So säng' er heut'; und in der Harfe Rauschende Saiten griff er ein; Sein altes, treues Schwert, das scharfe Und blanke, klirrte lustig drein! — Und Deutschland hört des Geistes Mahnen Und spürt sein Wehen fern und nah: — Hurra! Hoch flattern Deine Fahnen! Mit Dir der Sieg, Germania! 92. Die Kaiserkrönung zu Versailles. Von M. Jhering. fu dem Prachtbau der Bourbonen, Ludwigs stolzem Königsschloß, Wo des Ruhms Denkmäler thronen, Steht der Hohenzollernsproß; Ihm gilt diese Weihestunde, Von der Größe Hauch durchweht; Aus der Thaten mächt'gern Grunde Deutschlands Kaiser aufersteht. Siegsstandarten, Siegessahnen, Stets voran im Sturm der Schlacht, Künden Deutschlands Sonnenbahnen Nach jahrhundertlanger Nacht.