210 dem Streitbaren von Meißen (aus dem Hause Wettin). Dadurch wurde das Haus Wettin zu hoher Bedeutung erhoben und der Name Sachsen allmählich auf die ge¬ samten wettinschen Länder (Meißen, Thüringen) übertragen. 3. Das Haus Wettin in Sachsen. Aus Friedrich den Streitbaren folgte Fried¬ rich II., der Sanftmütige, der mit seinen Brüdern aus Anlaß der Länderteilung einen Krieg führen mußte. Ein Nachspiel dieses Krieges war der Raub der Söhne des Kurfürsten, Ernst und Albrecht, durch den Ritter Kunz von Kauffungen (sächsischer Prinzenraub). Nach dem Tode des Vaters teilten Ernst und Albrecht 1485 die Länder so, daß Ernst das Kurland und Thüringen, Albrecht Meißen erhrelt. ^Die übrigen wettinschen Länder wurden diesen Hauptländern zugeteilt. Seit dieser Teilung gingen die beiden Linien besondere Wege. L) Auf den Kurfürsten Ernst folgte in der Kur und im Herzogtume Friedrich der Weise, unter dem Sachsen die Wiege der Reformation wurde. Die Nach¬ folger desselben waren Johann der Beständige und Johann Friedrich der Gro߬ mütige. Letzterer verlor die Kur an Herzog Moritz, b) Auf Herzog Albrecht, den Stifter der albertinischen, jetzt königlich sächsischen Linie, folgte Herzog Georg der Bärtige, hieraus Heinrich der Fromme und dann der Bundesamofip deZ Kaisers im schmalkaldener Kriege. b) Der Krieg. Während der Kaiser die süddeutschen Mitglieder des schinalkaldischen Bundes (Württemberg, Pfalz, Augsburg, Ulm) unterwarf, fiel Herzog Moritz im Kurfürstentume Sachsen ein. Bei dem Versuche der Wiedereroberung des verlorenen Gebietes ward der Kurfürst bei Mühlberg 1547 besiegt. Er wurde gefangen und mußte sein Land an Moritz abtreten. (Die Kurwürde ging so von der ernestinischen Linie zur alber- tiuischeu über.) Die Söhne des Kurfürsten Johann Friedrich behielten die thüringischen Besitzungen, aus denen die sächsischen Herzogtümer entstanden sind. Der Landgraf Philipp von Hessen bat fußfällig um Gnade. c) Das Interim und der Abfall des Kurfürsten Moritz von Sachsen. Der siegreiche Kaiser machte nun einen neuen Versuch der Herstellung der kirchlichen Einheit durch das Augs¬ burger Interim, 1548, das aber bei keiner Partei günstige Aufnahme fand. Namentlich widersetzte sich die Stadt Magde¬ burg. Zugleich wuchs die Unzufriedenheit der protestantischen Fürsten, weil der Kaiser spanisches Kriegsvolk im Lande hielt und seinem Sohne Philipp die deutsche Krone sichern wollte. Daher trat der Kurfürst Moritz, nachdem er sein Ziel, die Knr- würde, erreicht, wieder auf die Seite seiner Glaubensgenossen. Er schloß eine Verbindung mit dem Könige Heinrich II. von Frankreich, dem er Metz, Toul und Verdun überließ, und über¬ fiel den Kaiser bei Innsbruck. Dieser floh nach Kärnthen. B. Der Pafsauer Vertrag, 1552. Nachdem so alle Versuche