Unternehmen, worburch bie Leute, unb besonbers bas gemeine SSolck, - - . nur irre gemacht, unb baher zu mancherley falschen Concepten unb Impressionen verleitet werben, höchst, mißfälligst empfinben, unb baffelbe fernerhin zu verstatten, nicht ge¬ meldet finb: Als ergehet hiermit bero ernster Wille, Meynung unb Befehl bahin, daß sich hinfüro, bergleichen unwahre, falsche, toibrige, ober sonst bebencfliche unb üerbächtige Zeitungen unb Nachrichten zu schreiben ... unb öffentlich besannt zu machen, ober hier ober bahin wegzuschicken, weiter niemanb unterfangen, unb auch Überhaupt bes vielen untoahrhafften Zeitung-Schreibens unb unzulässigen Raisonnierend, zumahl von benen, in Statum Publicam lauffenben Sachen, sich iebermänniglich enthalten, ober wibrigen Falls harter unb unnachbleiblicher Bestrafung barfür, nach Befinben, mit Gefängnisie, Verweisung von ber Stabt, ober bem Vestungs-Baue, gewarten, unb bormit beleget werben solle. Wornach sich also ein jeber zu achten, unb vor Schimpff unb Strafe fleißig zu hüten hat. Des zu mehrerer Urfunb ist biefes Patent mit bem Cantzley-8eeret bebrucfet, unb öffentlich anzuschlagen be¬ fohlen worben. So geschehen unb geben zu Dreßben, am 31. Aug. 1726. L. s. Heinrich von Bünau, Joh. Christoph Günther, S." (Chr. E. Sicirl, Annalium Lipsiensium, vermischte Geschichte des Jahres 1726). 2. Vom Postwesen. 1. „Die Bothen- unb Postkutschen-Amts-Expebition im Amthause . . . (Enbe bes 18. Jahrh.) hat eigentlich sieben Postkutschen unter sich, nähmlich: 1. bie von Leipzig nach Dresben gehenbe Postkutsche, 2. bie Postkutsche von Leipzig nach Berlin, welche gegenwärtig nicht im Gange ist, 3. bie von Leipzig über Jena nach Coburg gehenbe Postkutsche, 4. bie von Dresben nach Wittenberg fahrenbe Postkutsche, 5. bie von Leipzig nach Braunfchweig unb Hamburg gehenbe Postkutsche, 6. bie von Leipzig nach Hannover fahrenbe Postkutsche, unb 7. bie von Langensalza aus nach Norbhausen gehenbe Postkutsche. — Der Poststall auf bem grimmaischen Steinwege ist ber eigentliche Ort, wo Reisenbe bie Extraposten bey bem Postmeister unb Poststallpachter . . . bestellen. Er muß in ber Regel 12 Postillions mit 48 Pserben zum Fahren, 3 Postillions mit 3 bis 6 Pserben zum Reuten unb 2 Wagenschmierer halten; allein wegen ber starken Passage, besonbers währenb ber Messen, hält berselbe weit mehr Pferbe, unb muß boch babey oft noch frembe Pferbe miethen." (Leonhardi, Geschichte Leipzigs, S. 477.) „Die Postpferbe werben ben Tag vorher bey bem Postmeister . . . bestellt unb bezahlt . . . Will jemanb mit ber orbinären Post, ober bem Kammerwagen unb Lanbkutschen reisen, so läßt er sich ben Tag vorher einschreiben, weil öfters, wenn er späte kommt, bey ber Menge ber Reisenden bie Post schon mit Passagieren besezt ist; in ber Messe ist es nöthig, baß man sich einige Tage vorher ein¬ schreiben läßt." (I. G. Schulz, Beschreibung der Stadt Leipzig S. 479.)