12 B. Der Verlauf der Bewegung wachsenden Einfluß des Tiberius fürchteten, verhöhnten sie ihn im Senat, indem sie ihm das übliche Gesuch um Gewährung eines Zeltes auf Staats¬ kosten, das er bei der Landverteilung benutzen wollte, ausschlugen, obwohl anderen es bei weniger wichtigen Anlassen oft bewilligt worden war; auch s setzten sie als Tagegelder neun Obolen1 fest. Dies alles geschah auf Antrag des publius (Sctpio) Hafica, der sich dem haß gegen jenen rücksichtslos hingab; denn er besaß besonders viel Gemeindeland und war zornig dar¬ über, daß er gezwungen wurde, das aufzugeben. Tiberius' weitere plane2 [ebd. «.]: Rts nach dem Tode des 10 Rttalos Philometor [i. 3- 133] Eudemos von Pergamon ein Testament überbrachte, in dem das römische Volk zu Erben des Königs eingesetzt war, beantragte Tiberius sofort im Interesse des Volkes, das überwiesene ver¬ mögen des Königs solle von der Teilungskommission unter die Bürger zur Ausstattung und als Mittel für die Bebauung verteilt werden. Die Beratung i5 über die Städte aber, die zum Reich des ctttalos gehörten, stehe keinesfalls dem Senat zu, sondern er werde selbst dem Volk einen Vorschlag unterbreiten. [ebd. 76.] (Ruch) durch andere Gesetze wollte er die Menge gewinnen, durch Ver¬ kürzung der Dienstzeit, Gewährung des provokationsrechtes (von den Richtern) an das Volk, (Ergänzung der damals senatorischen Richter durch die gleiche 20 Anzahl aus dem Ritterstande . .. (Ein Zeitgenosse zuS. 9, 26ff. 10, 15f. [Sempronius Rfellio bei Gellius Noct. Attic. 2, i.?.]: Wenn Gracchus von Hause aufbrach, folgten ihm immer mindestens drei- bis viertausend Menschen. 3 u S. 10, 8 ff.: (Er begann zu flehen, und zwar, sie sollten ihn und seine Kinder schützen. Ruch 25 ließ er den Sohn, den er damals hatte, herausführen und empfahl ihn fast weinend dem Volke. Demokratischer Bericht über die Katastrophe3 [Audor ad He- rennium 4,55 M.]: Sobald Gracchus ahnte, daß das Volk schwanke und fürchte, er selbst werde, durch das Rnfehen (des Senats) bewogen, feinen Plan auf- 30 geben, befahl er, die Volksversammlung zu berufen. Unterdessen stürzt jener (Scipio tlafica) voll verbrecherischer Lust und böser Gedanken aus dem Tempel des 3uppiter: schweißtriefend, mit brennendem Blick, gesträubtem haar, verzerrter Toga beginnt er mit mehreren anderen schneller vorwärts zu gehen. Tiberius verschafft der Herold Schweigen; dieser stemmt feinen 35 Fuß auf eine dumme Bank, bricht ihr mit der Rechten den Fuß ab und befiehlt anderen, das gleiche zu tun. RIs Gracchus beginnt, die Götter an¬ zuflehen, stürmen jene heran und laufen von allen Seiten zusammen. Da ruft einer aus dem Volke: „Flieh, flieh, Tiberius! Merkst du denn nicht? 1 D. i. etwa 1,17 UI. 2 ctlle diese Gesetze kamen nicht mehr zur Verwirklichung; vgl. die Gesetze des Gaius Gracchus S. 16 f. 3 hier ist die Wahrheit zugunsten des Tiberius in grober Weise entstellt; auch Plutarchs Darstellung (c. 17ff.) begünstigt ihn.