— 22 — daß außer ihm selbst sie niemand lösen konnte. Nachdenr Thor am ersten Abend, als sie in einem Walde übernachten und ihr Abendessen zu sich nehmen wollten, die Absicht des Riesen gemerkt hatte, ward er so zornig, daß er den Donner¬ hammer ergriff und dem Treulosen, der schon am Boden lag und schnarchte, daß die Berge erbebten, einen kräftigen Schlag aus die Stirn versetzte. Skrymir aber drehte sich nachlässig um und ries ärgerlich: „Wer weckt mich denn, oder war es etwa ein Blatt, das vom Baume fiel?" Höhnisch setzte er dann hinzu, ob sie denn noch nicht gegessen hätten, und da¬ bei legte er sich auf die andere Seite und schnarchte weiter. Da faßte Thor seinen Hammer mit aller Kraft und führte einen so gewaltigen Streich aus den Schädel des Spötters,- daß helle Funken herausstoben. „So geht's, wenn man im Walde schläft," brummte der Mese, „jetzt fiel mir wohl gar eine Beere aus den Kops." 9tun geriet Thor in den größten Zorn, er schnallte seinen Zaubergürtel um uud erhielt da¬ durch doppelt so viel Kraft, wie er vorher gehabt hatte. Nun versuchte er noch einmal das Bündel zu öffnen, aber es war vergebens, nicht einmal mit seinem scharfen Schwerte konnte er dem Knoten etwas anhaben. Da führte er voll Wut eilten dritten Streich auf die flache Stirn des schla¬ fenden Skrymir. Ärgerlich sprang derselbe auf unD rief aus: „Da fiel mir wohl gar ein Zweiglein auf die Stirn? Kommt, laßt uns nur weiter gehen, es ist ohnehin bald Morgen." Nachdem sie nun noch eine Strecke gegangen waren, ei-» blickten sie in der Ferne die mit gewaltigen Mauern umgebene Burg Utgardloki's. Skrymir sprach nun: „Ich darf jetzt nicht weiter mit euch gehen, da ist die Burg, wenn ihr 93tut und Krast genug habt, so werdet ihr die Pforten schon sprengen." Mit diesen Worten verschwand er zwischen den Jelsen und ließ Thor und seine Begleiter allein stehen. Als