verwundet 29 (D liebe Kriegskameraden ihr, Herzblut tut gar schnell fließen; — hab' nit viel Weil, nit viel habt ihr; ich bitt' allein, mein Weib daheim und mein blondschopfig's Bübelein, die sollt ihr von mir grüßen! G liebe Kriegskameraden ihr, — ich hör’ ein Brausen und Klingen— — die Straßen sind voll Menschen- — und Fahnen heraus [geroirr — an jedem Haus — [ftrauß und mir tragen all' einen Vlumen- und tun „Viktoria!" singen fl. de Nora. Da ruh'n die Treuen still beisammen, gebettet all zum letzten Schlaf, [men verklärt im Glanz der Somtenflam- all die, die heut die Kugel traf. Am Bachbett brennt die bitt're in ihrer Keife tiefstem Kot. [Beere1 TVtir ist's, als roenn es Herzblut roäre von Kameraden, round und tot. Und auch mein Freund ruht in der Erden; mein herz, roas schlägst du laut und jach? Buch du mußt balde stille werden! Drum still, mein Freund! Ich komme nach! verwundet.' Bäum’ dich, mein Renner, schäume, zum Heer, zum Heer; oh roilde Fieberträume, roo kommt ihr her? ITtir träumt’, ich müßte traben, roo Eisen schneit; ich glaubt, ich Iäg’ begraben schon lange 3eit. Es reichen weiße Hände mir Ttlilch und Brot, und um die Zimmerwände spielt Rbendrot. Da klingt es wie Gesänge am Himmelstor; es sind der Rttdacht Klänge, der Schwestern Chor. „So nimm denn meine Hände und führe mich bis an mein selig Ende und ewiglich." Detloff von Berg. 1 Aus 23ab, „Krieg auf (Erden". — (Ein (Dberft berichtet: Anfang Dktober stürmte das Regiment ... das Dorf v ... -I... -R Bei diesem siegreichen Ge¬ fecht starb unter anderen auch der Unteroffizier Christian Brandt den Heldentod. Nach jenem Gefecht begegnete mir öfters auf der genannten Chaussee ein Soldat mit blühenden Blumentöpfen im Arm. Nun habe ich auch gefunden, wohin dieser stille, treue Mann sie trug. Dicht am nördlichen Grabenrande der von R... nach A ... führenden Chaussee liegt ein einsames, mit rührender Liebe und Sorg» fält gepflegtes Grab. (Ein festes Kreuz trägt die Inschrift: Unteroffizier Christian Brandt, 2./... gefallen am 5. Dktober 1914. Der Grabhügel ist dicht besetzt mit Blumentöpfen, in denen noch jetzt die Herbstblumen teilweise in voller Blüte stehen. Die Seitenwände sind mit kleinen Brettern versteift und sorgsam mit Grasboden belegt — auf dem Fußende liegt ein ziemlich großer, vergoldeter Bilderrahmen — das Bild darin ist umgedreht, so daß die weiße Rückseite unter der Glasscheibe liegt. Auf dieser Rückseite ist mit klarer Schrift (Cinte) dieses hübsche Gedicht geschrieben. , 1 Aus Bab, „Krieg auf Crben".