24 13. (Erste Teilung Polens 1772 Vivat ertönen. Ich bemerkte, wie unangenehm dies nach oben hin be¬ rührte, und beeilte mich, nachdem ich bei dem Kommandanten gegessen, die Stabt so schnell als möglich zu verlassen, um nach dem Lager zurück¬ zukehren. Die Menge begleitete mich bis zu den Toren der Stadt. heute noch wollen mir aufbrechen, um den Feind nach Ungarn zu verfolgen; die Kurfürsten haben mir zugesagt mich zu begleiten. Dieser Brief ist die beste Zeitung, und du kannst ihn auch zu diesem Ende ge¬ brauchen, indem du dabei bemerkst, es sei der Brief des Königs an die Königin. 13. Erste Teilung Polens 1772. I. Äußerungen der Kaiserin Maria Theresia (fl. v. flrneth, Geschichte Maria Theresias, 8. Bd., Wien 1877, S. 364 u. 391). Aus einer Aufzeichnung vom 17. Februar 1772: „Aller Partage1 ist unbillig in seinem Grund und für uns schädlich. Ich kann diesen Antrag nicht genug bedauern und muß bekennen, daß ich mich sehen zu lassen schäme." Brief an den Feldmarschall Cacrj, 23. August 17722:„Der Courier aus St. Petersburg hat die unglückliche Teilung unterzeichnet überbracht. Ihnen danke ich wieder diesen großen Vorteil, wenn er wirk¬ lich ein solcher ist. Das aber ist gewiß, daß Sie den plan dazu entworfen, daß, Sie so viel zu verlangen gewagt und dadurch dem Staate diesen Nutzen verschafft haben, ohne einzugehen in die Frage, ob es auch ge¬ recht sei oder nicht." II. Teilungsvertrag vom 25. 3uli (29. August) 1772 (L. Neumann, Recueil des traites et conventions conclus par l’Autriche, 1. Bö., Leipzig 1855, S. 136ff.) * Die stets zunehmenden Unruhen und wirren in Polen drohen nicht nur diesen Staat zu zerstören, sondern schädigen auch die benachbar¬ ten Staaten und verwickeln sie in Kriege. Diese sind daher gezwungen, zur Wahrung ihrer Interessen und zur Herstellung der Ruhe in Polen maßregeln zu ergreifen, hierauf folgen die Teilungsbestimmungen (vgl. die Karte I auf der 2. Umschlagseite). Schließlich verpflichten sich die Mächte gemeinsam über die ihnen zugefallenen Gebiete eine endgültige Vereinbarung mit Polen zu treffen und im Inneren dieses Reiches Ordnung und Ruhe herzustellen. 1 Teilung. 8 3n diesem Briefe kommt die Doppelftimmung der Kaiserin nach der Unter¬ zeichnung des Teilungsvertrages zum Ausdruck, einerseits noch immer die Ab» neigung gegen diesen Schritt, andererseits doch auch die Genugtuung über die Wahrung des österreichischen Interesses.