10 Deutschland unter eigenen Königen. Art des Angriffs, indem er sie lehrte, Schild an Schild, in geschlos¬ senen Reihen, nicht einzeln, dem Feinde entgegenzurücken. Nun wandte er sich zuerst wieder gegen die Slawen, welche fortwährend die Ost¬ grenzebeunruhigten. Die Heveller (im heutigen Brandenburg) besiegte er (927) und zerstörte ihre Hauptseste Brennebor. Aus deren Krümmern erhob sich die Stadt Brandenburg, welche Sitz einer Mark, der sog. „Nordmark" (später Mark Brandenburg) wurde. Ebenso unterwarf er die Dalemincier (an der Mittelelbe), zerstörte ihre Feste Grona (unweitLommatzsch) und gründete die Mark Meißen, sicherte auch den Laus der Saale durch eine Reihe von Burgen, wie Saalfeld, Rudolstadt, die Leuchtenburg, Dornburg, Naum¬ burg. Auch die mehr nordwärts an der Elbe wohnenden Redarier wurden unterworfen. Selbst in Böhmen drang Heinrich ein und bis Prag vor. Er zwang den Czechenherzog Wenzel, sich in eine Art von Abhängigkeit vom deutschen König zu begeben. Als dann nach Ablauf des Waffenstillstandes die Ungarn wie¬ der erschienen und neuen Tribut forderten, ward ihnen dieser versagt. Und, da sie in zwei Heereshaufen in Thüringen und Sachsen ein¬ brachen, erlitten sie eine doppelte Niederlage, die entschiedenste bei Keuschberg (unweit Merseburg) unter Heinrichs eigener Führung, der überall, bald voransprengend bald in den hintersten Reihen, die Seinen ermutigte und befehligte (933). Zuletzt wandte er sich noch gegen die Dänen und rückte die von Karl d. Gr. angelegte Mark an der Eider weiter nördlich vor, so daß sie Schleswig mit umfaßte (934). Er starb 936 und ward in Quedlinburg begraben. Heinrich I. hatte sein Amt wesentlich als das eines „Heeres¬ königs" aufgefaßt. Bei den drohenden Gefahren von außen hatte er willige Heeresfolge, (zumeist allerdings von seiten seiner Sachsen) gesunden: im übrigen hatte er die Selbständigkeit der Herzöge und anderer Großen geschont, des Eingriffs in die innern Angelegenheiten ihrer Länder sich enthalten, nur zum Schutze des Reichs Burgen und zur Ausbreitung des Christentums Bistümer (z. B. Meißen) an¬ gelegt. Durch dieses ebenso klnge als kräftige Regiment hatte Heinrich nicht bloß das Ansehen des Königtums, sondern auch das seines eigenen Hauses so sehr befestigt, daß bei seinem Tode über seinen Nach¬ folger kein Zweifel obwaltete. Nach einer Vorbesprechung der säch¬ sischen und fränkischen Großen versammelten sich alle Fürjten, welt¬ liche^ und geistliche, in Aachen, der alten Lieblingsresidenz Karls des Großen, und wählten einmütig Otto, ältesten Sohn Heinrichs ans