Herakles im Frondienste des Enrysthens. 247 3) Fing er eine ber Artemis geweihte Hinbe (Hirsch¬ kuh), — welche eherne Füße unb golbene Hörner hatte, außerordentlich schnellfüßig war unb von bem Berge Keryneia, wo sie sich aufhielt, ben Namen ber kerynitischen Hinbe führte, -— burch uuverbroffenes unb unablässiges Nachjagen, woburch bas Wilb ermübete. Artemis, welche er bamit beleibigt hatte, besänftigte er baburch, baß er ihr vorstellte, er habe im Aufträge bes Königs Eurystheus gehanbelt. 4) Fing er ben erymanthischen Eber, welcher um ben Berg Ervmanthos her bie Ebenen Thessaliens verwüstete, lub ihn auf seine Schultern, unb brachte ihn bem erschrockenen Eurystheus nach Mykenä, ber sich im Entsetzen über bas ungeheure Tier in ein Faß verkroch zum großen Ergötzen bes Herakles unb bes Hausgesinbes. 5) Reinigte er in einem Tage bie Ställe bes Augi as (sprich: Augias, nicht Aügias), bes Königs von Elis- Dreitaufenb Rinber hatten geraume Zeit in benfelben geftanben; bie Ausgabe zu lösen, schien baher unmöglich. Aber Herakles riß einen Teil ber Wanb im Stalle ein, leitete einen Arm ber vorüberfließenbeu Flüsse Alpheios unb Klabeos in bie- selben, unb so spülten bie Fluten ben Unrat weg. — Darum sagt man heute noch von einer Arbeit, bte sehr schwierig ist wegen ber Wegschaffung bes vielen unnützen Wustes, es sei ein Augiasstall. 6) Tötete er bie Stymphaliben, ungeheure Raubvögel mit ehernen Flügeln unb Schnäbeln, bie sich in ben sumpfigen Walbungen Stvmphalos in Arkabien aufhielten unb in ber Umgegenb Tiere unb Menschen anfielen. Athene lehrte ihn eine große Klapper brauchen, womit er bie Vögel aufscheuchte, bie er bann mit seinen Pfeilen in ber Luft schoß. 7) Fing er ben wütenben Stier, ber bie selber auf ber Insel Kreta verheerte. Minos hatte sich beu- felben einst vom Poseibon erbeten, ihn aber unter seine Herben gebracht, wo er, in Wut geraten, viel Unheil anrichtete, be-