— 5 — 4. Unter Zurückweisung des überlieferten, abgeschlossenen Welt- und Menschheitsbegriffes leitet sie zur Ent¬ deckung der W ü r d e des Menschen und seines Zusam¬ menhanges mit der Natu r. 5. Unter Zurückweisung der A s k e t i k als Ideal fordert sie auf zur Erfassung der Lebensfreuden und verlangt einen Schmuck durch den Sonnenstrahl der K u n s t. 6. Unter Zurückweisung des kirchlichen Dogmas bewirkt sie die Reformation und damit die religiöse Frei¬ heit und die Vertiefung religiösen Lebens. 10. Welches sind die ersten Anzeichen einer freieren Entfaltung der Wissenschaften? 1. Der menschliche Geist suchte die Eigenart und Bewegungen der Himmelskörper zu erkennen: er wandte sich der Astronomie zu — durch Verbindung mit dem Aberglauben der Zeit entwickelte sich daraus bald die Astrologie: der Mensch glaubte aus dem Stande der Gestirne a) das zukünftige Geschick ganzer Völker zu erkennen, b) das Schicksal des Einzelnen herauszulesen. 2. Die menschliche Erkenntnis lernte die Stoffe in ihre Ele¬ mente zu zerlegen und zu neuen Stoffen zu verbinden: sie begriff die Anfänge der Chemie — durch Verquickung mit den Gedanken der Zauberei entartete sie zur Alchimie: sie suchte a) den Stein der Weisen zu finden, b) G o 1 d zu gewinnen, c) verjüngende Lebenssäfte herzustellen. 11. Was ermöglichte eine Renaissance der Künste und Wissenschaften in Italien? 1. Die niemals gänzlich versunkene Kenntnis der klassischen Welt. 2. Die tief durchgreifenden Folgen der Kreuzzüge [I, 358—361]. 3. Der Besitz der aristotelischen Werke in ara¬ bischer Übersetzung. 4. Der Zuzug zahlreicher griechischen Gelehrten (1453) mit ihrer Sprache und ihrem Schrifttu me [7]. 12. Wer waren die Vorläufer der italienischen Renaissance? 1. Dante: der als der erste klassisches und christ¬ liches Ideal verwob: (aus Florenz, um 1300). „Die göttliche Komödie.“ 2. Petrarca: der Plato in der Ursprache las: (aus Tos¬ kana, um 1350). „Sonette an Laura.“