Kapitel XI. Der Entscheidungskampf um die Güter der Reformation. 61 der Kaiser diesen Mann wieder um Hilfe angerufen und ihm unerhörte Voll¬ machten und Freiheiten gegeben. Wallenstein durfte Friedensverhaudluugeu eingehen und war oberster Feldherr in ganz Deutschland auf Lebenszeit. Bei Nürnberg trafen sich die Heere. Vergeblich suchten die Schweden das feste Lager der Kaiserlichen zu stürmen. Während nun der König nach Süden zog, wandte sich Wallenstein nach Norden und bedrohte Sachsen, um dem König die Rückzugslinien zu versperren. Da eilte ihm dieser nach. ^ Bei Lützen siegte Gustav Adolf über Walleufteiu, fand aber feinen Tod. 14 Jahre hatte der entsetzliche Krieg schon gedauert, aber noch weitere 16 Jahre sollte er dauern. Zu den Fremden, die in Deutschlands Geschick eiugriffeu, gesellten sich nun auch noch energisch die Franzosen, die alten KST ^ Feinde Habsburgs, so daß der Kriegsschauplatz in einen nördlichen und süd¬ westlichen zerfiel. Ter protestantische Hauptfeldherr war Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar, dem der schwedische General Horn zur Seite stand. Die schwedische Politik aber leitete für Gustav Adolfs Tochter Christine der gewandte Reichskanzler Axel Oxenftierna. Dagegen war die Haltung der größeren evangelischen Fürsten Deutschlands schlaff wie gewöhnlich. Mit wechselndem Glück gingen die Kriegsjahre dahin. Als Wallen- stein, selbstsüchtige Pläne verfolgend, zum Abfall an Schweden neigte und Hochverrat sann, ließ ihn der Kaiser zu Eger ermorden. Im selben Jahre Wallenstein gelang es den Kaiserlichen und Spaniern, über die Schweden entscheidend bei cimom ' Nördlingen zu siegen, so daß sie Süddeutschland preisgaben. Da schlossen die weniger energischen evangelischen Fürsten mit dem Kaiser den Frieden zu Prag, der ihnen ihre Rechte sehr beschnitt, aber ihnen ihr Bekenntnis erhielt. Der Kampf richtete sich von nun an entschieden gegen die Ausländer, zu Mager denen aber die energischeren evangelischen Reichsfürsten hielten. „Neuer Auß Münster vom 25. deß Weinmonats im Jahr 1648 abgefertigter Freud- vnd Friedenbringende Postreuter." Kopfstück eines fliegenden Blattes mit der Friedensnachricht.