Nebenschiffen und im Hauptschiff gleich breit, so daß alle Schiffe dieselbe Anzahl Joche haben. Die Gewölbe werden jetzt nur noch getragen von reichgegliederten Bündelpfeilern, zu deren Verstärkung von außen Strebepfeiler eingebaut oder Strebebogen mit Wimpergen. Fialen und Krabben angebaut sind. Die Seitenschiffe sind meist von gleicher Höhe mit dem Mittelschiff; es können daher hohe, in der Form den Spitzbogen angepaßte Fenster angebracht werden. Diese zeigen ein reiches Stab- und Maßwerk und sind mit Malereien geschmückt. Da die Krypta fortfallt, liegt das Chor nur einige Stufen höher als das Schiff der Kirche. Zwei himmelanstrebende Türme, die in eine Kreuz¬ blume auslausen, schließen die stolzen Dome an der Westseite ab, und über der Vierung steht meist ein kleines Türmchen, der Dachreiter. Der großartige Dom zu Cöln läßt die Eigenartigkeit dieses Stiles in herrlichster Weise erkennen. Erwähnt seien noch die Dome zu Frei- bürg und Magdeburg und das Straßburger Münster. Die Entwicklung und Bedeu¬ tung des Bürgertums findet ihren Ausdruck in den stolzen Rat¬ häusern gotischen Stiles. Die Bildhauerei und Glas¬ malerei erhielten durch die go¬ tische Baukunst einen gewaltigen Antrieb, weil die reichgegliederten Portale und das Innere mit zahl¬ reichen Statuen, die mächtigen Fen¬ ster mit den prachvollsten Gemäl¬ den geschmückt wurden. Die go¬ tischen Statuen erscheinen schlank und anmutig gegenüber den feier¬ lich-ernsten Darstellungen des ro¬ manischen Stils. Zweiter Zeitraum 1250 -1519. Verfall der kaisermachk. Bildung der territorialen Herrschaften. Blütezeit der Städte. 1. Das Interregnum (1254—1273). Nach dem Tode Wilhelms von Holland traten zum ersten Male nur einige wenige Fürsten zur Neuwahl eines Königs zusammen;; sie wurden nach dem Worte „küren" (wählen) die Kurfürsten genannt. Rathaus zu Alünsier.