I 110 - Tie Niesengarde. (Zur rechten Seite des Königs der alte Dessauer. Der Trommler ist ein Mohr.) Dichtkunst und Wissenschaft suchte der Vater zu unterdrücken. So entstand ein Zwiespalt zwischen Vater und Sohn, der sich so vertiefte, daß der Sohn endlich »zu entfliehen versuchte. Die Flucht wurde vereitelt, und Friedrich büßte seht Vergehen in strenger Festungshaft in Küstrin. Schließlich söhnten sich Vater und Sohn aus. Der Prinz widmete sich mit Eifer der Staatsverwaltung und dem Militär wesen, und der Vater ließ ihm Freiheit für seine wissenschaftlichen und fünstlerischen Neigungen. Der Vater erfcmnte die großen Fähigkeiten uitd die Tüchtigkeit seines Sohnes und konnte in dem Bewußtsein sterben, sein Land einem würdigen Nachfolger zu hinterlassen. 2. Ter 1. und 2. Schlesische Krieg. Bald nach Friedrichs Thronbesteigung starb der deutsche Kaiser Karl VI.. Die seinem Hause gehörigen österreichischen Länder, darunter auch Schlesien, hinterließ er feiner Tochter Maria Theresia. König Friedrich vou Preußeu konnte aber ältere Ansprüche auf Schlesien geltend machen. Er forderte deshalb von Maria Theresia, daß sie ihm Schlesien abtrete. Da sie das nicht tat, besetzte er Stfilesteit mit einem Heere. Er behauptete es auch sowohl im ersten wie im zweiten Schlesischen Kriege. Die Sachsen standen im ersten Schlesischen Kriege auf feiten Friedrichs, im zweiten aber auf seiten Maria Theresias. Sie erlitten in der blutigen Winter- 1745 schleicht bei Kesselsdorf in der Nähe von Dresden eine schwere Niederlage (1745). 3. Der Siebenjährige (oder 3. Schlesische) Krieg 1756—1763. Maria Theresia konnte den Vertust Schlesiens nicht verschmerzen. Ihr einziger Ge¬ danke war, es zurückzuerobern. Sie sah sich darum in den nächsten Jahren