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Geschichtliches. 
richtshof in Verwaltnngsstrafsachen ist das Oberverwaltnngsgericht in Berlin, in den 
allgemeinen Rechtssachen das Reichsgericht in Leipzig. 
3. Kirchliches. 
Die lutherische Kirche hat 1 Landes-Konsistorinm uni) 6 Provinzial-Konsistorien 
unter welchen 8 General-Superintendenten stehen. Die einzelnen Inspektionen werden 
von Superintendenten geleitet. Bezirks- und Landessynode. Zu letzterer gehören 
29 geistliche und 29 weltliche Abgeordnete, 2 Professoren der Landesuniversität, 12 vom 
Könige ernannte Mitglieder; der Präsident des Landes-Konsistoriums und der höchste 
Geistliche der Provinz, der Abt Uhlhorn zu Hannover (Abt Gerhard zu Loccum). 
Die reformierte Kirche steht unter dem Konsistorium zu Aurich, bei 
welchem jedoch die lutherischen Angelegenheiten gesondert behandelt werden. 1 General- 
Superintendent, 8 Inspektionen in Ostfriesland, Gemeinden im Singenschen, Bent¬ 
heims chen, Bremenschen und Göttingschen. 
Die katholische Kirche mit den Bistümern Hildesheim und Osnabrück 
Unter dem Bischöfe steht in jeder Diözese das General-Vikariat. 
Die Israeliten stehen unter 4 Rabbinern in Emden, Hildesheim, Hannover 
und Stade. 
Mehrere kleinere Religionsgemeinschaften sind noch vorhanden, 
wie Mennoniten, Herrnhuter, Baptisten, Separierte u. a. 
4. Schulwesen. 
Die oberste Unterrichtsbehörde ist das Königliche Provinzial-Schulkollegium in 
Hannover. Von diesem werden verwaltet: 25 Gymnasien, 13 Realgymnasien, 
3 Progymnasien, 9 Realprogymnasien, 4 höhere Bürgerschulen, 32 höhere Töchter¬ 
schulen , 9 evangelische, 2 katholische und 1 jüdisches Lehrer - Seminar, 3 Königliche 
Präparanden - Anstalten, 2 höhere Lehrerinnen - Bildungs - Anstalten. — Die einzelnen 
Regierungen verwalten das Volksschulwesen. Verschiedene Fachschulen als 
6 Ackerbau-, 4 Bangewerk- und andere Schulen sind vorhanden. 5 Hochschulen: 
1. Universität zu Göttingen; 2. technische Hochschule zu Hannover; 3. Forstschule zu 
Minden; 4. Bergschule zu Klausthal; 5. tierärztliche Hochschule zu Hannover. 
In militärischer Hinsicht gehört die Provinz zum X. Armeekorps. 
Viele Heil- und Pflegeanstalten für innere Mission, z. B. Kästorf, Henrietten-, 
Friederiken-, Stephansstift u. a. 
VIII. Geschichtliches. 
1. Die älteste Bevölkerung der Provinz stand auf niedriger Stufe mensch¬ 
licher Bildung. Geräte, Waffen, Hünengräber u. s. w. beweisen das. (7 Steinhäuser 
bei Fallingbostel, Giersfeld im Kreise Bersenbrück u. a.) 
2. Um die Zeit von Christi Geburt wohnten in unserer Provinz die 
Cherusker vom Harz bis zur Weser und Elbe (Armin oder Hermann stammt von 
ihnen), Angriv ar ier vom Deister bis ins Westfälische, die Chauken an der 
Mündung der Elbe, die Longobarden im Lüneburgfchen (Bardowiek), die Marsen 
im Osnabrückschen, die. Friesen. Sitten, Gebräuche, Religion wie bei allen Ger¬ 
manen. Vier Stände unterschied man: zwei freie (Gemeinfreie und Edle) und