24 Das Leine-Bergland. Nordöstlich vom Heber liegt das Thal der oberen Nette, oder das Becken von Rhüden. Das ganze Becken bildet ein Dreieck, welches nur in der Gegend von RhUden und bei Lamspringe etwas eben ist. Zwischen beiden Orten er¬ heben sich der Heberg und der Hohe Hagen. Durch einen Gebirgszug (Harplage) getrennt, dehnt sich nördlich davon an der Nette der Thalgrund von Bockenem aus. Diese von allen Seiten von schön bewaldeten Hügeln eingeschlossene Thalebene zeichnet sich durch große Frucht¬ barkeit aus, und bildete einst den Hauptbestandteil des Ambergaues und wird noch heute so genannt.!) Zwischen dem Nußberge und dem Südabhange des Hildesheimer Waldes liegt die kleine Thalebene von Bodenburg. d. Die Berge bei Alfeld. Durch die Leine, welche hier ein enges Thal hat, werden sie in eine östliche (am rechten User) und in eine westliche (am linken User) Hälfte geteilt. Die Berge der östlichen Hälfte bilden in ihrer öst¬ lichen Hälfte ein Oval, dessen lange Achse (SO — NW) 15 km und dessen breite Achse (O — W) 71j2 km beträgt. Sie bilden ein von SO. nach NW. zunehmendes Plateau mit steilen Seitenrändern, namentlich zum Leiuethale hin. Der östliche Teil führt den Namen Vorberge und steigt in der Wennerhöhe bis zu 358 m; die westliche Hasste zeigt viele Einzelberge, welche oben nach Osten hin eine säst ebene Fläche bilden und so das Ansehen abgestumpfter Kegel gewähren. Durch ein Querthal zerfällt diese nordwestliche Hälfte in zwei Teile, in die Siebenberge (7 Berge: Himmelberg, Hainberg, Ostenberg, Saalberg, Nesselberg, Tafelberg nnd Hörzen) nach Nordwesten und in den Sackwald mit den sieben Schwestern (darunter Mönteberg, Ahrensberg, Hasli, Winzenburg mit der Sagenreichen Ruine gleiches Namens 350 m). Die Siebenberge steigen in der Tasel bis zu 375 m. In dem beide Teile trennenden Thale liegen lang¬ hingestreckt die beiden Dörfer Langenholtensen und Sack. — In der westlichen Hälfte (am linken Ufer) liegen int Süden der langgestreckte Selter mit zum Teil starken Felsen (Dolomit), die Dörshelser Klippen, Reuberg, War- berg, die Dninger Berge und vorgelagert der Külf. Dieser westliche Zug, welcher ebenfalls durch ein Längsthal von der Mitte ab getrennt ist, hat drei Ein¬ schnitte von Westen nach Osten. Zwischen dem Selter und den Dörshelser Klippen ist das Thal der Wispe, zwischen letzteren und dem Reuberge der Dohnser Bach, und die Dninger Berge und der Külf werden durch die Glene vom vorigen Zuge getrennt. Im Norden trennt die Saale diese westliche Hälfte vom Osterwald. — Die Berge am rechten Ufer der Leine gehören der Kreideformation an (Flammenmergel, Pläner, Muschelkalk), die am linken User zeigen starke Felsbildung (Dolomit, Steinbrüche). In beiden Teilen kommen viele Versteinerungen (Ammonshörner) vor. Die Flora ist äußerst mannigfaltig. Die Thäler sind fruchtbar, die Höhen gut bewaldet mit Eichen, Fichten, Buchen u. s. w. Man findet hier die sogen. Alselder Trüffel, welche einen bis in das Ausland gehenden zum Teil recht ergiebigen Handelsartikel bildet. Zwischen den Siebenbergen und den nordwestlichen Ausläufern des Hildes¬ heimer Waldes breitet sich die Ebene von Gronau in Form eines Dreiecks aus, deren niedrigster Teil einst eine seeartige Erweiterung der Leine wnr. Kies und Keupermergel füllen die Ebene ans, und mächtige Ablagerungen von Harzer Gerölle zeigen den hohen Stand der Fluten in früherer Zeit an. i) Günther, Der Ambergau.