4 — 114 — deiner guten Mutter an." Als dann ein Offizier meldete, daß es Zeit zum Aufbruch sei, machte sich Oppermann sanft von seinem Sohne los, reichte ihm mit den einfachen Worten: „Lebe wohl, mein Sohn!" noch¬ mals die Hand und schritt daun mit emporgehobenem Haupte dem Offi¬ zier voran. Fast zwei Jahre mußten die Genossen Oppermanns und Hagens an Händen und Füßen gefesselt, in Kassel zubringen, da öffnete der am 18. Oktober 1813 bei Leipzig errungene Sieg über Napoleon auch ihre Kerker und erlaubte ihnen die Rückkehr in die Heimat. — Am 1. August 1859, dem Jubeltage des Gefechts bei Olper, standen in dem den Sohn Friedrich Wilhelms umgebenden Kreise der Feiernden abermals die Bewohner des Dorfes; aber es war ein neues Geschlecht. Von denen, die einst treu zum Vater gestanden hatten, lebte nur noch der jüngere Oppermann, die übrigen schlummerten bereits unter dem grünen Rasen des stillen Kirchhofes. Dem braven Manne aber, der fern „auf der Forst" bei Kassel im Grabe ruht, möge die Jugend des braunschweigischen Landes ein treues Andenken bewahren! Karl Steinmaiiri. 55. Festbilüchtungen in Bronswyk. In medersächsisch-ostfälischer Mundart. 3n August achttainhundert un säwwene roord et „Königreich Westfalen" 'egrünnt. Lt bronswyksche Land kämm da ok midde tau. Napolium I. sien Brauer word ’r Rönnig von uu kreig den Namen „Hieronymus Napoleon." (fjei leit Tweixennigdinger sla'en, da stund upe H. N., do sähen de Luie, dat heite „fjaits Narre".) Ln foff- tainten August harre Napolium sienen Gebursdag, deß kämm dei Bifehl, alle Luie schöllen et z'Amens ne Festbilüchtunge maken. „Wir woll'n die Bürger zwingen freiwillig ein gleiches zu thun!" Na, de Lenster warren ja ok bilücht't, awerst wo! 1 Samte ut- gesnäddene Dinger, wor et Lucht dor Baukstaben oder Bilder fell, warren ja ok doort, awerst wat bidutten se? Wat sick dervon noch in volksmunne erholen hat, will ick middedeilen. Minder'n Brauern stait en ganz lüttjich Z}us, et stait'r huitc noche, dat höre 'ner olen wittfrue, dei knappe et ile Brot harre. In öhren Dehlenfenster stund saunen lüttjen Thrankruisel, ^ dei nich sau veel Lucht gaff, ar en Lüchtewarm, un dabie lagg en Zäddeln, da stund upe: „Ich ehre das Gesetz und auch den König, doch bieten kann ich leider nur sehr wenig, weil ich zu hoch besteuert bin, drum setz' ich diese Funtzel hin!" 1 wie. 2 Kleine Blechlampe zum Aushängen.