— 85 — Sünde strebten, um die innere Gemeinschaft mit Gott herzustellen. Ihr Hanptverlreter war der heilige Bernhard von Clairvaux. G e s ch i ch t s ch r e i b e r: Die Zeit der sächsischen Kaiser: Widnkind von Korvey, sächsische Geschichte — 967. Lindprand von Kremona (Geschichte Italiens zur Zeit Ottos I.) Roswitha, die Nonne von Gandersheim (Gedichte über Gandersheims Gründung und von den Taten Ottos d. G.), Thietmar vou Merseburg — 1018, Thankmar, das Leben Bernwards von Hildesheim. — Die Zeit der fränkischen Kaiser: Wipo, das Leben Konrads II., die Chronik Her- manns von Reichenau — 1054, die größeren Annalen vonAltaich (Benediktinerabtei an der Donau), die Jahrbücher des Lambert vo« jnersfeld — 1077, das Leben Heinrichs IV. von einem unbekannten Verfasser, die Weltchronik Ekkehards— 1114, Abcint von Bremen, Geschichte der Erzbischöfe von Hamburg. Die Zeit der staufischen Kaiser: Der sächsische Annalist — 1140, die Chronik Ottos von Frei- sing und dessen Leben Friedrichs I., Helmold, Chronik der Slaven — 1170, fortgesetzt in der Chronik Arnolds von Lübeck. Deutsche Literatur: 1. Althochdeutsch: Heliand und Otfrieds Evangelienharmonie. — 2. Mittelhochdeutsch: Das Kunstepos: Das Rolandslied vom Pfaffen Konrad, das Alexanderlied vom Pfaffen Lambrecht. — Die höfische Poesie (der Minnegesang): Heinrich von Veldecke (EneN), Wolfram vou Escheubach (Parzival), Hartmann von der Aue (Erek, Jweiu, der arme Heinrich), Walther von der Vogelweide (1160—1230). Gottfried von Straßburg (Tristan und Isolde). — Das Volksepos: Das Nibelungenlied, das Gudruulied. Das Tierepos Reineke Fuchs. Das Lehrgedicht Freidanks Bescheidenheit. b) Die Kunst. Die Baukunst: Der romanische Rundbogenstil (10.—13. Jahrh.) Veränderung der Basilika, sie verlor die weit* ausgedehnte Vorhalle, der Gruudriß der Kreuzesform (Lang-und Quer¬ haus) wurde beibehalten, reiche Ausgestaltung des Chors — die Vierung — der Lettner — Apsis — Krypta — das Langhaus in 3, auch in 5 Schiffe gegliedert, die trennenden Wände werden durch Pfeiler oder Säulen getragen — Würfel- uud Kelchkapitäl — Ruudbogeufries — die Decke flach und gewölbt (Tonnengewölbe, Kreuzgewölbe): Schloßkirche zu Quedlinburg, Dom zu Hildesheim, Michaels- und Godehardikirche daselbst, Dome zu Trier, Mainz, Speyer, Worms, Bamberg. Unter den Prof anbauten ragte die Wartburg hervor. Bildhauerei und Malerei standen vornehmlich im Dienste der Architektur. Arbeiten in Erzguß: Die Tür des Doms in Hildesheim, die Bcrnwardssäule, der eherne Löwe Heinrichs des Löwen zn Braun¬ schweig. Die Externsteine bei Horn in Westfalen. Gewölbemalereien im Dom zu Braunschweig, die Decke tu St. Michael in Hildesheim. I. Die Vorherrschaft des deutschen Kaisertums in der abendländischen Ehristenheit. 919—1056. 919—1024 A. Die Kaiser aus dem sächsischen Hanse. 919—936 Heinrich I. (ber Finkler, Vogler, Städtebauer), ber Gründer des Deutschen Reiches, wird von den Franken (Herzog Eberhard) zu Fritzlar (Städtchen südwestlich von Kassel) gewählt. 919—925. Teils durch Verhandlungen, teils durch Waffengewalt bringt er Burkhard von Schwaben, Arnulf von Bayern