Friedrich Wilhelm III. 1797.-1840. 89 verwundet vom Pferde. Er wurde gesaugeu nach Rußland abgeführt und blieb daselbst bis zum Tode Katharinas Ii. Snworow erstürmte Praga, die Vorstadt Warschaus, uud zwang dann auch Warschau zur Übergabe. Stanislaus Poniatowsky wurde pensioniert, und Ru߬ land, Österreich uud Preußen teilten Poleu zum dritten Male 1795. Preußen erhielt das Gebiet zwischen Weichsel und Niemen, Warschau (Neu-Ostpreußen) und einen Teil des Krakauer Landes (Neu-Schlesien). Friedensthätigkeit. Friedrich Wilhelm II. ließ sich das Unterrichtswesen sehr auge- legeu sein; 1787 errichtete er ein Ober-Schnlkolleginm, das über alle Schulen die Aussicht führen, dieselben öfters revidieren, Verbesserungen anordnen und namentlich ans die Prüfung der Lehrer Bedacht nehmen mußte. Da der Unglaube um diese Zeit eine Ausdehnung genommen hatte, die dem König sehr bedenklich schien, so bemühte er sich mittels eines Religions-Ediktes, das 1788 erlassen wurde, wieder Religiosität in sein Land zu bringen. Wichtig für das Reichswesen war die Vollendung des preußischen Laudrechtes, die unter seiner Regierung zustande kam. Kunst, Handel und Gewerbe wurden bestens gefordert, besonders wurden auch sür Kultivierung der neu erworbenen polnischen Gebietsteile große Summen verwandt. Friedrich Wilhelm II. starb am 16. November 1797, also nach 11 jähriger Regierung, und hinterließ seinem Lande eine Schuldenlast von 49 Millionen Thalern. Friedrich Wilhelm III. 1797—1840. „Meine Zeit in Unruhe, Meine Hoffnung in Gott." Der älteste Sohn Friedrich Wilhelms II. wurde geboren am 3. August 1770. Schon als Kind ließ er vortreffliche Eigenschaften des Geistes und des Herzens erkennen, und Friedrich II., sein Gro߬ oheim, setzte große Hoffnungen aus ihn. Als Jüngling nahm er in den Jahren 1792 und 1795 an den Feldzügen gegen Frankreich und Polen teil und zeichnete sich sowohl durch Tapserkeit und Unerschrockenheit als auch durch große Menschenfreundlichkeit aus. Es fehlte ihm indessen an dem nötigen Selbstvertrauen, an Entschlossenheit und an durch¬ greifendem Willen. Am 24. Dezember 1793 vermählte er sich mit der edlen Prinzessin Luise von Meckleuburg-Strelitz, und in seinem 28. Jahre a. Sorge für Schule und Kirche. b. für die Rechtspflege. 1. Persön¬ liches. 2. Vermäh¬ lung 1793 24.Dezember.