112 Zeugnisse zum deutschen Aufstieg. IV/1780 —1815 lichen Platon *) gleich, der die ganze Reihe seiner Werke hindurch dialektisch ist, aber im Gipfel und letzten Verklärungspunkt aller historisch wird, zur Einfalt der Geschichte zurückzukehren ver- möchte? Unserem Zeitalter schien es vorbehalten, zu dieser Objektiv!- tat der Wissenschaft wenigstens den Weg zu öffnen. Solange diese sich auf das Innerliche, Ideale beschränkt, fehlt es ihr an dem natürlichen Mittel äußerer Darstellung. Jetzt ist, nach langen Nennungen, die Erinnerung an die Natur und an ihr vormaliges Einssein mit ihr der Wissenschaft wieder geworden. Aber dabei blieb es nicht. Kaum waren die ersten Schritte, Philosophie mit Natur wieder zu vereinigen, geschehen, als das hohe Alter des Physischen ^) anerkannt werden mutzte, und wie es, weit entfernt das Letzte zu sein, vielmehr das Erste ist, von dem alle, auch die Entwicklung des göttlichen Lebens, anfängt^). Nicht mehr von der weiten Ferne abgezogener Gedanken beginnt seitdem die Wissenschaft, um von diesen zum Natürlichen herab- zusteigen; sondern umgekehrt, vom bewußtlosen Dasein des Ewigen anfangend, führt sie es zur höchsten Verklärung in einem gött- lichen Bewußtsein hinauf. Die übersinnlichsten Gedanken er- halten jetzt physische Kraft und Leben, und umgekehrt wird Natur immer mehr der sichtbare Abdruck von den höchsten Be- griffen. Eine kurze Zeit, und die Verachtung, womit ohnedies nur noch die Unwissenden auf alles Physische herabsehen, wird aufhören, und noch einmal wahr werden das Wort: Der Stein, den die Bauleute verworfen, ist zum Eckstein worden. Dann wird die so oft vergebens gesuchte Popularität ^) von selbst sich ergeben. Dann wird zwischen der Welt des Gedankens und der Welt der Wirklichkeit kein Unterschied mehr sein. Es wird eine Welt sein, und der Friede des goldnen Zeitalters zuerst in der einträchtigen Verbindung aller Wissenschaften sich verkünden. 1) Vgl. S. 14, Anw. 5. 2) Des Natürlichen. Nichtgeistigen. 3) Wie es. wenn auch das Letzte in Ansehung der Würde, das Erste sei in Ansehung aller Entwicklung (Zusatz Schöllings). 4) Volkstümlichkeit.