20. Das Heerwesen des Mittelalters. Söldner und Landsknechte. 163 Aufnahme des arabischen Kaffees und des chinesischen Thees den meisten Abbruch, und sie verdrängte diese wüste Gewohnheit nach und nach. In Deutschland begann diese Wandlung aller¬ dings erst gegen das Ende des 17. Jahrhunderts. Im Einklang mit dem feineren Ton, dessen Eindringet: eine gute Seite der srauzösischeu Nachahmung war, trat das Feinessen an die Stelle des Vielessens, uud Thee und Kaffee beschränkten das Wein- und Biertrinken in bedeutendem Maße. 20. Vas Heerwesen des Eittelaltm. Söldner »nd Landsknechte. Das Heer der Germanen war in der ältesten Zeit nichts mtcftc Zeit, anderes als das Volk in Waffen. Zu kriegerischen Unter- nehmungen bereinigte sich entweder ein ganzes Volk oder ein Stamm mit Weib und Kind, Hab und Gut, wenn es galt, neue ^itze einzunehmen, oder für besondere Unternehmungen junge Leute im Gefolge eines Fürsten. Zur Zeit Kn rls d. Gr. war der Heerdienst aus diejenigenSettauer d-r Freien beschränkt, welche Grundbesitz zu eigen hatten oder damit Äalchnß"r' belehnt waren. Knechte waren nicht dienstpflichtig. Durch den Befehl des Königs wurde jeder Freie zum Heerdienst einberufen bei einer Strafe von 00 Solidi. *) Der Graf verkündete den Heerbann in feinem Gau und beaufsichtigte die Rüstung, die genau vorgeschrieben war, und die jeder selbst besorgen mußte. Ebensalls hatte jeder auf eine bestimmte Zeit sür feine eigene Verpflegung zu sorgen. Die Heerespflichtigen dienten je nach Stand und Vermögen bald als Reiter mit Lanze, Schild und Halbfchwert, bald als Schwergerüstete in Helm und Panzer, bald als leichtes Fußvolk mit Lanze und Schwert oder mit Pfeil und *) Ein Solidus galt damals nach unserem Geldwerte etwa 6 Mark. 11*