5 Hintergründe der weite blaue Spiegel der Ostsee erscheint. selten finbet man in der ganzen Welt einen Hafen, der eine so geschützte Lage hat, so leicht ver¬ teidigt werden kann und von so malerischen Höhenzügen eingesagt wird rote diese „Königin der Ostseebuchten". Die Flensburger Föhrde. Die Flensburger Föhrde ist die größte Meeresbucht unserer Ostküste. Dieselbe wird östlich durch eine Linie von der Südspitze der Halbinsel Broacker nach dem Dorfe Neukirchen in Angeln begrenzt und hat bei einer durchschnittlichen Breite von ungefähr 4 km eine Länge von 30 km. Sie dringt winkelartig in das Land, indem sie bei der Halbinsel H o l n i s ihre nordöstliche Richtung ändert und sich nach Südosten wendet. Die letztere Hälfte hat fast die Form eines Stiefels, dessen nach Süden gerichtete Spitze den Flensburger Hafen bildet. Aus dem nördlichen Winkel der Föhrde führt der schmale, nach einem ehemaligen Eichenwalde benannte Ekensund in das Nübel-Noor. Zuweilen wirb übrigens die ganze Bucht, welche die Nordküste von Angeln und die Südküste von Sundewitt und Alsen bespült, als Flensburger Meerbusen be¬ zeichnet. In diesem weiteren Sinne wären nicht bloß die breite G e l t i n g e r Bucht, sondern namentlich auch der geschichtlich berühmte Wenningbund und das H ö r u p - H a s f als Teile desselben anzusehen. Die ganze Föhrde ist der Schiffahrt sehr günstig, so daß die Stadt Flensburg schon frühe zu einem ansehnlichen Handelsort aufblühen konnte. Auch der Ekens'und hat einen tiefen und sichern Hafen, der für die hier gegründeten sehr bedeutenden Ziegeleien von großer Wichtigkeit ist. Die Zwillingstürme des hochliegenden Dorfes Broacker und das Leuchtfeuer auf Kekenishöhe dienen dem Seefahrer als Signal, während ein Leuchtschiff am Eingänge der Bucht vor dem sogenannten Kalkgrund warnen soll, wo das Fahrwasser für größere Schiffe nicht tief genug ist. Auch der Flensburger Meerbusen ist weit berühmt durch die Schönheit seiner User. Eine äußerst anmutige Lage hat die L-tadt Flensburg, welche die Südspitze des Hafens hufeisenförmig umschließt und mit einem Kranze von Hügeln umgeben ist. Die Fußwege durch die nähere und weitere Umgebung sind reich an landschaftlichen Reizen und bieten an einzelnen höher liegenden Punkten eine wahrhaft entzückende Aussicht. Unübertrefflich schön, mindestens in unserm Norden, erscheint die Stadt auch von der © e e f e i t e her, besonders wenn sie von der Morgen- oder Abendsonne beleuchtet wird — An der Südseite der Föhrde ladet der Flecken Glücksburg mit seinem malerisch telegenen Schlosse und seinen herrlichen Buchenwäldern zu einem Besuche ein. Der Ort zieht während der Sommermonate viele Fremde herbei, die sich durch ein Bad in der klaren Salzslut, durch den frischen Hauch der See und durch die belebende Waldluft erholen und stärken wollen. — Unter den freundlichen Gegenden der Nordküste ist besonders die von G r a v e n st e i n in weiteren Kreisen bekannt. Das Schloß, sowie auch der gleichnamige Ort liegen an der Westseite des Nübel-Noor, wo Hügel und Thäler, kleine Landseen, fruchtbare Felder und prächtige Laubholzungen lieblich mit einander wechseln. Die Fern¬ sichten, die sich dem Auge an der Flensburger Föhrde erschließen, gewinnen an einigen Stellen dadurch einen besonderen Reiz, daß im Hintergründe die Höhen von Düppel sichtbar werden, aus welchen der Zauber einer großen Vergangen¬ heit ruht. Die Nordsee ist derjenige Teil des Atlantischen Oceans, der die Küste von Norwegen, Jütland, Schleswig-Holstein, Hannover, Holland lind Großbritannien bespült. Sie ist zwischen Schleswig- Holstein und Britannien ca. 600 km breit, durchschnittlich 150 m tief und umfaßt einen Flächenraum von 550 000 qkm. Als nördliche Grenze wird gewöhnlich der 60° nördlicher Breite, nämlich eine Linie von den Shettlandsinseln nach dem Eingänge des