— 8 — Wild zertrümmern sie.die Thore, die Akropolis ist offen, — Eine fremde Welt erschließt sich, und der Haufe steht betroffen. Sonnengluten scheinen wieder von den schimmernden Gebäuden, In den Hallen weht ein Zauber längst verklungner sel'ger Freuden. Hoch auf schlanken Säulenreihen mit der Schönheit heil'gem Stempel ihront der Parthenon, Athenens weiter friesgeschmückter Tempel. Doch auf freiem Sockel, drohend mit dem Aegis und der Lanze, Ragt Athenens Riesenstandbild in gewaltgem Götterglanze. Bang erfaßt von fremden Schauern, stehn und schaun die nordschen Recken Und der nie gekannte Anblick füllt mit Furcht sie und mit Schrecken. „Rettet, rettet euch, ihr Krieger!" laut rufts Alarich der wilde, Und die unbesiegten Goten fliehn vor Phidias Götterbilde. Alexis Aar, Manch zu den römischen Abgesandten: Je dichter das Gras, je leichter das Mähen! 11. Jas Graö im Musento. Nächtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, Aus den Wassern schallt es Antwort und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Scharen tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. Allzufrüh und fern der Heimat mußten hier sie ihn begraben, Während noch die Jugendlocken seine Schultern blond umgaben. Ufld am ^Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette; Um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde, Senkten tief hinein den Leichnam, mit der Rüstung, auf dem Pferde. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, Daß die hohen Stromgewächse wüchsen ans dem Heldengrabe. Abgelenkt zum zweiten Male ward der Fluß herbeigezogen. Mächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen. Unt) es sang ein Chor von Männern: Schlaf' in deinen Heldenehren! Keines Römers schnöde Habsucht soll dir je dein Grab versehren. Sangen's, und die Lobgesänge tönten fort im Gotenheere; Wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere! ptaten.