Ende. 31 heimkehren. Der Kurfürst, dem er sein Vorhaben ankün¬ digte, mahnte davon ab, da er fürchtete, den Geächteten vielleicht nicht schützen zu können. Aber Luther schrieb, er bedürfe des Schutzes nicht, ja er wolle den Kurfürsten viel¬ mehr schützen, als dieser ihn. „Denn wer am meisten betet, wird am meisten geschützt!" Machte sich also auf und ritt nach Wittenberg. Da konnte man denn des Abends in der Herberge das seltsame Bild eines Reiters¬ mannes sehen, der das Schwert zwischen den Knieen an den Boden stemmte und den hebräischen Psalter in der Hand hielt und darin studierte. In Wittenberg legte Luther sein geistliches Gewand wieder an und begann zu predigen, acht Tage lang jeden Tag — dann war er des wüsten Wesens Herr geworden. Ende. Doktor Martin Luther hat noch über zwanzig Jahre in Wittenberg gelebt, gelehrt und gepredigt. Seine Lehre breitete sich bei seinen Lebzeiten über ganz Deutschland und die nordischen Länder aus, sie überdauerte die Stürme, mit der sie von den Feinden bedroht wurde, und ist bis heute ein Segen geblieben. Nachdem er das Neue Testament übersetzt und in Druck gegeben hatte, verdeutschte er auch das Alte; deutsche Lieder dichtete er für den Gesang der Gemeinde beim Gottesdienst — denn mit der Liebe zur „edlen Musika"