160 Dritte Periode, 264 —133 v. Chr. in Syracus Heer und Flotte vor, unterrichtete sie auch von den sonstigen Anstalten zur Ueberfahrt und erregte dadurch ihre Be¬ wunderung so sehr, dass sie, statt von jener Vollmacht Gebrauch zu machen, ihn zur schleunigen Ausführung seiner Pläne auf¬ forderten, eine Aufforderung, die nach ihrer Rückkehr auch vom Senat wiederholt wurde. Im Sommer des J. 204 also segelte die Flotte des Scipio von Lilybäum ab mit einem Heere, dessen Hauptstärke der Rest des Heeres vom J. 216 bildete, der nach der Niederlage bei Cannä nach Sicilien verwiesen worden war und seitdem dort ohne Sold gedient hatte. Die Flotte landete nordwestlich von Carthago bei dem schönen Vorgebirge, in der Nähe von Utica, welches Scipio als Stützpunkt für seine weiteren Unternehmungen in seine Gewalt zu bringen wünschte. Er schritt daher alsbald zur Be¬ lagerung der Stadt; dieselbe leistete aber den tapfersten Wider¬ stand, und Scipio musste sich bald auf eine östlich von Utica ge¬ legene Landspitze zurückziehen, als der König Syphax von Nu midien mit einem Heere von 50000 M. z. F. und 10000 Reitern und mit ihm der carthagische Feldherr Hasdrubal, Gisgos Sohn, dieser mit einem Heer von 30000 M. Fussvolk und 3000 Reitern, erschienen, um den Kampf mit ihm aufzunehmen. Es war näm¬ lich den Carthagern gelungen, den Syphax, der bisher der eifrige Verbündete der Römer gewesen war, auf ihre Seite zu ziehen, und zwar, wie berichtet wird, dadurch, dass sie ihm die wegen ihrer Schönheit berühmte Tochter Hasdrubals Sophonisbe zur Gemahlin gaben. Diese schlugen ihr Lager dem Scipio gegen¬ über auf, der hierdurch von der Verbindung mit dem Festlande völlig abgeschnitten war und in dieser wenig günstigen Lage den Winter von 204 auf 203 zubrachte. Zwar hatte der Uebertritt des Syphax auf die carthagische Seite die Folge gehabt. dass auch sein Nebenbuhler Masinissa, der seinem Vater Gala in der Herr¬ schaft über den östlichen Theil Numidiens gefolgt war, die Partei gewechselt hatte und zu den Römern übergegangen war; indess konnte dieser zunächst dem Scipio nur wenig Dienste leisten, da er vor Scipios Ankunft von Syphax und den Carthagern aus seinem Reiche vertrieben worden war, so dass er dem Scipio nur 200 Reiter zuführen konnte.