556 Fünfte Periode, 31 v. Chr. — 476 n. Chr. ersten 18 Jahren des Diocletian der Fall gewesen, nur mit Aus¬ nahme einzelner Gewaltthaten, die in den Eeichstheilen des Maxi¬ mian und G-alerius durch diese gegen sie verübt worden waren. Im J. 303 aber erliess Diocletian, von Galerius dazu aufgereizt, ein Edict gegen sie, durch welches verfügt wurde, dass alle Kir¬ chen der Christen zerstört, ihre heiligen Schriften verbrannt und alle diejenigen mit dem Tode bestraft werden sollten, welche es wagen würden, geheime Versammlungen zu religiösen Zwecken zu halten; diesem Edicte folgten andere noch strengeren Inhalts, und in Folge davon verbreiteten sich über das ganze Reich die blutigsten Verfolgungen, welche nur hier und da durch die Nach¬ sicht der kaiserlichen Beamten, vorzugsweise aber in dem Gebiet des Constantius durch dessen Milde und christenfreundliche Gesin¬ nung ermässigt wurden. Im J. 305 legte Diocletian die Herrschaft nieder — sei es wegen Kränklichkeit, oder weil er des Herrschens müde war oder weil es zu seinen Principien gehörte, dass die Kaiser immer nach einer zwanzigjährigen Regierung bei ihren Lebzeiten die Herr¬ schaft auf Andere übertragen sollten — und veranlasste auch den Maximian, das Gleiche zu thun: er zieht sich nach Solona in Dal¬ matien seinem Heimathlande zurück, wo er noch bis 313 im Privatstande lebt, während Maximian seinen Aufenthalt auf einem Landgute in Lucanien nimmt; den von Diocletian getroffenen Bestimmungen gemäss rücken die bisherigen Cäsaren Constantius und Galerius in die Stellen als Augusti ein, und zu Cäsaren wer¬ den von Galerius Severus und Maximinus Daza ernannt. Es folgt nun aber zunächst eine Kette neuer blutiger Bürgerkriege. Nach Constantius’ Tode wirft sich dessen Sohn Constantin gegen den Willen des Galerius zum Cäsar auf; in Rom wird Maxentius, der Sohn Maximians, von den Prätorianern und dem mit den neuen Steuern und mit der Verlegung der Residenz unzufriedenen Volke zum Kaiser erhoben, und auch Maximian erscheint in Rom und nimmt die Herrschaft wieder in Anspruch; Severus, dem Galerius nach Constantius Tode die Würde des zweiten Augustus übertra¬ gen hatte, unternimmt im J. 307 einen Feldzug nach Italien gegen Maxentius und Maximian, wird aber geschlagen und, nach¬ dem er sich durch eine Capitulation seinen Gegnern ergeben, von ihnen getödtet; ein zweiter Feldzug des Galerius selbst endet