-la¬ ndeten und durfte ihm bedenklich erscheinende Gesetze durch seinen Einspruch unwirksam machen. Fremde hatten keinen Antheil an der Staatsverwaltung, konnten aber gegen ein Schutzgeld in Athen sich niederlassen. Das Loos der Sklaven wurde erleichtert. Auch wurden wichtige Bestimmungen über Erziehung, das Kalenderwesen u. s. w. ge¬ troffen. Man nennt die solonische Verfassung, weil sie auf der Ein¬ schätzung der Bürger nach dem Vermögen beruhte, Timokratie; sie hielt die Mitte zwischen der Aristokratie und Demokratie (Volksherr¬ schaft). Nachdem sich Solon seiner Aufgabe entledigt hatte, verließ er Athen auf zehn Jahre. Das Altertum hat ihn noch besonders da¬ durch geehrt, daß es ihn in die Zahl der sieben Weisen aufnahm. Nach seiner Rückkehr schwang sich der „Tyrann" Peisistratos allmählich an die Spitze des Staates. Er und nach seinem Tode (527) seine Söhne Hippias und Hipparch sorgten für das materielle und geistige Wohl der Athener, doch mußten verschiedene Adelige sich ihren Nachstellungen durch Auswanderung entziehen. Nachdem Hipparch der Privatrache zum Opfer gefallen und Hippias strenger zu regieren be¬ gann, half Sparta den vertriebenen Adeligen, welche das delphische Orakel für sich gewonnen hatten, den Tyrannen verdrängen (510). In Athen aber wurde jetzt die Verfassung geändert, der Areiopag verlor einige seiner Vorrechte, statt der Wahl der Archonten trat das Loos ein, der Rath wurde um hundert Mitglieder vermehrt, die Verbannung misliebig gewordener Bürger durch einfache Abstimmung der Volks¬ versammlung eingeführt (Ostrakismos oder Scherbengericht), alles zum großen Verdmße Spartas, das wider seine Absicht die Demokratie gefördert hatte. An einer wirksamen Bekämpfung Athens wurde es aber durch die bald eintretenden Perserkriege verhindert. § 12. Perserkriege. I. Athen wurde 490 von Dareios I. mit Krieg über¬ zogen. Fast nur auf eigene Hilfe angewiesen, denn blos die Stadt Platää hatte 1000 Bewaffnete geschickt, schlugen die Athener unter des Miltiades Leitung die zehnmal stärkeren Barbaren bei Marathon zurück. (S. § 5). Allein der Sieger fiel bald darauf bei seinen Mitbürgern in Ungnade, weil ihm bei Rückeroberung der persisch gewordenen griechischen Inseln das Glück untreu wurde.