167 aufnehmen zu lassen. Am 25. Mai drang er in Stralsund ein und nahm die Besatzung gefangen, aber schon am 31. Mar kam ev mischen ihm, den Dänen und Holländern zum Stratzenkampf, m dem er, von der Kugel eines holländischen Jägers zum Tode getroffen, vom Pferde sank. Unter der offnen Halle des Rathauses lag er mü einem Stück Segeltuch bedeckt auf einer der dort befindlichen Fleischbänke, unkenntlich durch Säbelhiebe, Stiche und Quetschungen. Man be¬ stattete ihn unehrlich; sein Haupt brachte man nach Leyden ms Museum, wo es als das Haupt eines Räuberhauptmanus gezagt wurde. Diejenigen seiner Geführten, welche nicht auf preußisches Ge¬ biet entkamen oder den Heldentod starben, wurden als Raubmörder erklärt. Vierzehn geborne Westsalen erschoß man in 2?rannschweig, und elf junge Offiziere, zwei und zwei aneinandergefesselt, mordete man später in Wesel. Sie brachten ihrem König noch ein „Hoch und kommandierten selbst „Feuer!". Im nächsten Augenblick lagen zehn tot am Boden: der Elfte (Felgentreu oder Wedell) nß tue Weste auf und rief auf sein Herz deutend: „Hierher, Grenadiere!" Einen Augenblick, und auch er hatte ausgelebt. Die Gemeinen wan¬ derten gefesselt nach Frankreich, wo sie in Toulon neben Räuberii und Mördern auf die Galeere geschmiedet wurden, bis später ihre Lands¬ leute sie befreiten. 78. Kiedrich Wilhelm von Vrauiischweig-Gls. Friedrich Wilhelm von Braunschweig war der Sohn des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand, der bei Auerstädt tödlich von einer Kugel getroffen wurde, und dem Napoleon nicht einmal eine ruhige Stätte zum Sterben gegönnt hatte. Sein Herzogtum war zum Königreich Westfalen geschlagen worden. In ihm lebte das welfische Heldenblut, und seine ganze Seele ging auf int Kamps gegen den Räuber Deutsch¬ lands und seines Herzogtums. Friedrich Wilhelm warb in Böhmen 1000 junge Leute und gedachte, einen Aufstand in Sachsen hervorzu¬ rufen, der sich uach Brauuschweig und Hannover ausbreiten sollte^ Seine Truppen kündigten sich durch ihre Kleider als ein Rachekorps an. Sie trugen schwarze Uniform, am Tschako einen weißen Toten¬ kopf mit kreuzweise gelegten Toteugebeinen. Man nannte sie die schwarze Legion. In all den treuen Seelen dieser schwarzen Gesellen flammte der urdeutsche Mut, der keine Gefahr kennt. Die kleine Schar stürzte sich durch Sachsen, nahm nach nächtlichem ^traßenkampf in Halberstadt ein feindliches Regiment gefangen uud zog gegen Braunschweig. Allein der erwartete Ausstand blieb auch hier aus. Vor Braunschweig hatte der Herzog einen harten Kampf zu bestehen, der unentschieden blieb. Auf Wägen, welche ihm seine treuen Unter-