614 IX. Der große Komet. den Fluß spaziert; Blücher hielt an und sah lange zu Auf einmal sprach er: „Nu, Kinder, haben wir genug Franzosen herüber, nn Vorwärts!" Es war dasselbe Schlachtfeld, wo einst die Schlesier mit den schrecklichen Mongolen gerungen (II. 330) und noch stand das Kloster Wahlstatt, zum Gedächtniß hingebaut. Die Preußen fielen grimmig über die Franzosen her. Auch hier regnete es stark; so schlugen sie ihre Feinde massenweise mit dem Kolben todt. „Heut' geht's gut, Vater Blücher!" riesen sie. Wie der Kampf schwankt, setzt sich Blücher an die Spitze seiner Reiterei, ruft: „Vorwärts! Hurrah!" wirft die fran¬ zösische im Wettersturm und jagt, was von Feinden vor¬ handen ist, gegen die hochangeschwollene Katzbach und die wüthende Neiße, in deren Fluten Tausende ertrinken. Es solgten noch einzelne Verfolgungsgefechte in der Nähe; 1. Sept. war kein freier Franzose mehr in Schlesien; Blücher hatte 103 Kanonen erobert, 18,000 Gefangene gemacht, und Macdonald trat vor seinen Kaiser mit dem Seufzer: „Sire, Ihre Schlesische Armee existirt nicht mehr!" Und von Blücher's Leuten waren nur 3400 Mann ge¬ blieben! Der Soldat jauchzte ihm zu, wo er ihn sah, und hielt sich unter ihm für unüberwindlich. Er wurde zum Fürsten von Wahlstatt erhoben; die Soldaten aber nannten ihn nur den Marschall Vorwärts! Gnei- senau's Plan war gelungen, obwohl er selbst bescheiden im Hintergrund blieb. Rasch folgte ein glorreicher Sieg des Nordheeres, nämlich wieder eines Theils desselben. Abermals schickte Napoleon einen Marschall Zur Eroberung der preußischen Residenz, diesmal seinen besten, den Ney, mit 70,000 Mann. Er rechnete dabei auf die Unthätigkeit des schwedischen Kronprinzen. Der rührte sich auch diesmal nicht, so daß die preußischen Generale ernsten Verdacht schöpften. Da führte aber wieder der Bülow feine 40,000 Preußen für sich selbst gegen den Feind und schlug ihn bei Dennewitz 6. Sept. zu seinem unvergänglichen Ruhme. Nach voll-