2. Die athenischen Flüchtlinge fanden in den Nachbar¬ staaten, namentlich in Theben und Korinth, Aufnahme und Unterstützung. 9JZit einer fortwährend wachsenden Schar der- selben besetzte Thrashbnlns im Winter 404 die wohlgelegene attische Bergfeste Phyle (im Parnes), welche die Dreißig vergeblich wieder zu erobern versuchten, und darnach sogar den Piräus. Nach Kritias' Fall bei einem Angriff auf Munychia vermittelte der Spartanerkönig Paufanias den Frieden zwischen den beiden Parteien, durch den unter dem Archontat des Euklides September 403 eine „Amnestie" gewährt und die demokratische Verfassung hergestellt wurde (ein¬ schließlich der Befugnis des Areopags, über die Aufrechterhal¬ tung der neugeordneten Gesetze zu wachen, und Aufhebung der Tagegelder). Die Dreißig, denen man Eleusis als selbstän¬ digen Staat eingeräumt hatte, erlagen bald darauf den Waffen ihrer demokratischen Gegner. 2. Persisch-griechische Verwickelungen. a) Der Aettzug des jüngeren Kyrus und der Mckzug der Zehntausend 401—399. 1. Der peloponnesische Krieg und die revolutionäre Politik Lysanders hatten auch auf die inneren Zustände Spartas verderblich zurückgewirkt. Zu dem Gegensatz zwischen Periöken, Heloten, Neodamoden und Spartiateu war eine tiefe und gehässige Spaltung innerhalb der letzteren selbst gekommen, nämlich zwischen den durch den Krieg erheblich verminderten reichen Vollbürgern und der Mehrheit der verarmten „Geringe¬ ren", welche die Beiträge zu den Syssitien nicht mehr zahlen konnten und deshalb von der Teilnahme am höheren Staats¬ leben ausgeschlossen waren. Die Folge war, daß die jetzt von Geldgier und Bestechlichkeit geleitete Oligarchie zu Hause eine drückende Gewaltherrschaft führte (Verschwörung des Kinadou 397) und durch ihr rücksichtsloses Gebühren auch die Erbit¬ terung der Bundesgenossen weckte. — In ganz Griechenland aber hatte sich durch die unaufhörlichen inneren Kämpfe das Nationalgefühl abgestumpft und ein unruhiger, abenteuernder Sinn entwickelt, welcher in dem unterdessen großgezogenen Söldnerwesen und der Eroberungssucht der leitenden Staats¬ männer immer neue Nahrung fand. 2. Um diese Zeit schickte sich der persische Prinz Cyrus an, seinen Bruder Artaxerxes Mnemon (404 — 359) vom Throne zu stürzen. Im geheimen Einverständnis mit der