116 — und bie Neformationsbestrebungen, bie sich ba imb bort in feinen Erblänbern immer luieber regten, niederztch alten. 4) Um seines Erfolges um so sicherer zn fein, verband sich Lndwig XIV mit den Türke n, bie bas Hnns Habs¬ burg int Osten beschäftigen, sollten, imb mit beit S ch iu e b e it, welche von Vorpommern (31,1s) aus ben tapfersten Ber- theibiger beut)che» Grnnb und Bobens und ben eifrigsten Verfechter beutscher Ehre, ben großen K u r f ü r st e it von Branden b urg, in Schach halten sollten. 5) Eine ber auffälligsten Gewaltthaten Lubwigs XIV Deutschlanb gegenüber ist bie Wegnahme Straßburgs. J>n westfälischen Frieben war ber größte Teil beö Elsaß französisch geworben (31,13), Straßburg mit beut bazu ge¬ hörigen Lanbgebiet dagegen bei Dentschlanb verblieben. Seit¬ her lebte bie Bürgerschaft in bestänbiger Besorgnis, überfallen ttnb vergewaltigt zn werben, uitb strengte beöhalb alle Kräfte an, ihre Selbstänbigkeit zu behaupten. 6) Plötzlich, int tiefsten Frieden, erschien ber französische Kriegsminister mit 20 000 Mann ttnb beut nötigen Geschütz vor ber Stabt und stellte bieselbe vor bie Wahl freiwilliger Unterwerfung ober gewaltsamer Eroberung. Durch glänzenbe Versprechungen verlockt iinb bnrch fürchterliche Drohungen eingeschüchtert ließen sich bie Bürger bnrch bie schon vorher erkaufte französische Partei verleiten, am 30. September 1681 beut Feinbe ber Ehre ttnb Rn he ihres Vaterlanbes bie Thore zu öffnen. 7) Um feilte neuen Unterthanen bnrch den Glanz äußerer Prachtentfaltung zu blenden, h i e l t L u d w i g XIV selbst einen fiegprangen ben Einzug tu bieStadt, bei welcher Gelegenheit er von Egon von Fürstenberg, einem deutschen aber längst in französischein Solde stehenben Fürsten, mit ben Worten Simeons begrüßt rottrbe: „Herr, nun lässest Du beiiteit Diener int Frieben fahren!"