Die hellenistischen Reiche bis zum Eingreifen der Römer 171 veraltet. Grundlegend W. H e 1 b i g , Untersuchungen über die kampanische Wand¬ malerei, 1873. Chronologie. Für die chronologischen Fragen, die bei dem fast vollständigen Fehlen einer brauchbaren Überlieferung für die Zeit des Hellenismus im Vordergründe stehen, haben B e 1 o c h s umfassende Untersuchungen (Griech. Gesch. III 2) einen Grund gelegt, auf dem sich ein einigermaßen sicherer Bau errichten läßt. Zunächst stellt er die Königslisten fest und kommt insbesondere bei Ptolemäern und S e 1 e u k i d e n (S. 121 f. und S. 137 f.) zu fast völlig gesicherten Ergebnissen, ■da hier einerseits Papyrusurkunden, andererseits babylonische \ ertragstäfelchen in genügender Anzahl vorliegen, nach denen sich eine genaue Bestimmung ermög¬ lichen läßt. Auch die makedonische Königsliste kann als gesichert gelten. Ausgangspunkt ist das Jahr der Schlacht von Kurupedion, das Beloch auf 281 ansetzt, wodurch der Galliereinfall und Keraunos’ Tod in das Jahr 279 fallen, was nur scheinbar den Worten des Polybios II 41, 1 widerspricht, dem es hier nur auf eine ungefähre Datierung ankommt, wie der Ausdruck zeigt. Ebenso muß Sellasia in das Jahr 221 gesetzt werden, etwa in den Juni; denn da kurz nachher die Nemeen gefeiert werden, die stets in die ungeraden Olympiadenjahre fallen, so kann es sich nur um 223 oder 221 handeln, von denen die erste Zahl als ganz unmöglich erkannt ist. Dagegen hat Niese HZ 1881, 45, 189 f. und Herrn. 1900, 35, 53 f., die Schlacht ein Jahr früher gesetzt, wobei er annehmen muß, daß 223 eine Ver¬ schiebung der Nemeen auf das Folgejahr stattgefunden habe. Aber demgegenüber hat S o k o 1 o w geltend gemacht, daß wir von dieser Verschiebung doch etwas aus den Quellen erfahren müßten, zumal eine viel geringere Verschiebung im Jahre 195 getreulich verzeichnet wird (Klio 1905, 5> 219 — 228). Trotzdem nimmt S. Nieses Ansatz an, weü nach Polybios’ Angabe König Ptolemäos III. Euergetes den Kampf noch mehrere Monate überlebt habe, sein Tod aber sicher in das J. 221 falle; die Nemeen seien jährlich gefeiert worden. Aber das letztere widerspricht aller Überlieferung; außerdem ist die Annahme unnötig. Es ist sicher, daß Euergetes im Oktober 221 starb (zwischen Mecheir und Thot des Jahres 221 nach S m y 1 y , Hermathena 1906, 32, 105 — 116), und das genügt vollkommen für einen Zwischen¬ raum von mehreren Monaten, wie er nach Polybios zwischen Sellasia und Euergetes Tod stattfand. Zugleich ist die Schlacht von Sellasia, die demnach auf Mittsommer 221 festhegt, auch Angelpunkt für die achäische Strategenliste, die ebenfalls von Beloch (III 2, 169) behandelt und richtig festgestellt ist. Dagegen wird man bei der Fest¬ stellung der lakedämonischen Königsliste (Beloch III 2, 109 f.) doch Meyers Ansätzen (* Forsch, z. griech. Geschichte, II 502 f.) den Vorzug geben, da diese zugleich die Schwierigkeiten und Unstimmigkeiten der Königsliste im 5. Jh lösen; in der Behandlung der Hauptstellen, Diod. XIV 63 u. 88, ist Meyer, der hier eine doppelte Fassung der Eurypontidenliste annimmt, von denen nur eine richtig sein kann, entschieden glücklicher als Beloch, der durch eine Textänderung Einklang zwischen beiden Diodorstellen schaffen will. — Durch diese Festlegungen der verschiedenen Königslisten sind wir in der Lage, sämtliche Angaben, die auf Königsjahre gestellt sind, genau zu bestimmen. Dabei ist allerdings stets zu beachten, daß die ägyptische Königsliste vordatiert, die babylonisch-seleukidische nachdatiert; d. h. wenn ein neuer König im Laufe des Jahres zur Regierung kommt, so rechnet die ägyptische Liste seine Regierung vom vorangehenden, die babylonische (und griechische) vom folgenden Neujahr ab. Dagegen werden, wenn er im Laufe des Jahres stirbt, nach ägyptischer Weise die verflossenen Monate dem Nachfolger zugerechnet, während man in Babylon das ganze laufende Jahr der Regierung des Verstorbenen zuzählte. So güt z. B. als erstes Jahr des Philippos Arrhidäos, der im Däsios 323 (Juni) zur Regierung kam, in Ägypten das Jahr Nov.324/3, in Babylon März/April 322/1, während als letztes Jahr Alexanders 325/4 bezw. 323/2 angesehen wird. Durch dasselbe Prinzip erklärt sich auch die verschiedene Gestalt der Seleukidenära, die in vielen Urkunden Vorderasiens zur Datierung verwandt wird. Das entscheidende Ereignis, von dem sie ausgeht, die Epoche, ist die Einnahme Babylons im Sommer 312 durch Seleukos Nikator. Je nachdem man nun nach makedonischen oder nach babylonischen Jahren rechnet, fällt der Beginn der Ära, das erste Regierungs jahr Seleukos’ I., entweder auf den ersten Dios oder den 1. Nisan3i2/i, d.h. entweder Oktober3i2 oder März/April 311; die letztere Datierung wird zuweilen ganz richtig als xarä XaJ.Öaiovg bezeichnet. Die ausschlaggebende Stellung indessen, die Athen auch damals noch in der literarischen Welt einnahm — eine ganze Reihe bedeutender Historiker wie Timäos,