— 44 eines fanatischen Hugenotten endete, während Ludwig Cond« in der Schlacht fiel, wurde den Hugenotten freie Religionsübung auch in den Städten (mit Ausnahme von Paris) bewilligt (1570). Als eine völlige Aussöhnung zwischen dem Hof und den Hugenotten durch die Vermählung Heinrichs von Navarra mit Margarete von Valois, der Schwester des Königs Karl IX., bevorstand, beschlossen die Königin-Mutter und die Guiseu den Admiral v. Coliguy, der auf den König großen Einfluß erlangt hatte, aus dem Wege zu räumen und die Hugenotten so ihres thätigsten Führers zu berauben. Nachdem dieser Anschlag mißlungen war, beredete Katharina durch das Vorgeben einer Verschwörung ihren Sohn, seine Eiiuvilligung zu einem nächtlichen Überfall der Huge¬ notten zu geben, welche bei Gelegenheit der obenerwähnten Vermählung in größerer Anzahl zu Paris versammelt waren. Mehrere tausend Hugenotten wurden in der Nacht vom 23. auf 24. August 1572 in der Hauptstadt ermordet (Pariser Blut- hochzeit oder Bartholomäus na ch t): in den nächsten Tagen folgten Massen¬ morde in mehreren Provinzen. Der König Heinrich von Navarra trat zum Schein zur katholischen Kirche über und lebte am Pariser Hose, entfloh aber 1576 und trat Zum reformierten Glauben zurück. Unterdessen hatte Heinrich III., der 1572 von den Polen als König gewählt worden war, nach dem frühen Tode seines Bruders (1574) den polnischen Königsthron mit dem französischen vertauscht. Da er sich, um ungestört seinem Hang zu niedrigen Vergnügungen nachgeben zn können, den Hugenotten gegenüber nachgiebig zeigte, so vereinigten die jüngeren Gnisen abermals die katholische Partei in der „heiligen Sigue ' :'(1576), welche in der Folge die Ausschließung Heinrichs von Navarra vom französischen Thron anstrebte. Da nämlich alle Söhne Heinrichs II. kinderlos waren (der jüngste, Franz von Alem?on, starb noch vor Heinrich III., 1584), so hatte das von Ludwig dem Heiligen abstammende Haus Bourbon die nächste Anwartschaft auf den französischen Thron 1. In dem sog. Krieg der drei Heinrich e (Heinrich III., Heinrich von Navarra, Herzog Heinrich von Gnise) wandten sich die Ligisten gegen den König selbst, der, durch einen Volksausstand (Barrikaden) aus der Hauptstadt vertrieben, die Reichs- stände nach Blois berief. Da die Ligisten auch hier die Oberhand hatten, ließ der König die Häupter der ßigue, den Herzog Heinrich und dessen Bruder, den Kardinal Ludwig, meuchlings ermorden und schloß sich, nun vom Papste gebannt, den Hugenotten an. In dem Lager vor Paris wurde er von einem Dominikaner (Jacques Clement) ermordet (1589); bei seinem Tode empfahl er Heinrich von Navarra als feinen Nachfolger. Heinrich IV. hatte den Kampf gegen die Stadt Paris, gegen den Bruder der ermordeten Gnisen, den Herzog von Mayenne, und gegen die Spanier unter Alexander von Parma fortzusetzen. Der Plan des Königs Philipp II., feine (aus der Ehe mit Elisabeth, der Tochter Heinrichs II., hervorgegangene) Tocher Klara (Jsabella) Eugenia auf den französischen Thron zu erhebeit und damit anss neue eine Weltherrschaft des i Die Bourbonen (1580—1792; 1814—1830) und Orleans (1830—48) sind wie die Valois (1323—1589) Zweige des von Hugo Capet (987) begründeten französischen Königs¬ hauses.