187 die Vereinigung desselben mit Dann verhinderte und Schlesien wieder in seine Gewalt brachte. Er vereinigte sich hierauf mit dem Prinzen Heinrich bei Breslau, zwang die Russen durch De¬ monstrationen zum Rückzug über die Oder und manövrirte Daun, der ihm gefolgt war, nach Böhmen zurück.n Unterdessen hatten, um den König aus Schlesien wegzulocken, Österreicher, Sachsen und Reichstruppen unter General L a s c y im Verein mit dem russischen General Tottleben im Oktober einen Zug gegen Berlin gemacht und die Hauptstadt gebrandschatzt (Plünderung des Schlosses zu Charlottenburg durch die Sachsen). Auf das Gerücht von des Königs Annäherung räumten die Feinde die Stadt, und Friedrich wandte sich nach Sachsen, nahm hier Wittenberg und Leipzig wieder ein und griff die Österreicher unter Daun und Lascy den 3ten November in ihrem verschanzten Lager (Siptitzer Höhen) bei Torgau an (Zietens Verdienste). Hier besiegte der König in einer der blutigsten Schlachten des ganzen Krieges die Feinde, so daß Sachsen bis ans Dresden in seinen Händen blieb, während auch Schlesien bis aus Glatz, wo London stand, von Feinden frei war. Auch im Westen hatte der Feldzug dieses Jahres einen leidlichen Ausgang genommen; hier hatte Ferdinand die Fran¬ zosen bei Marburg a. d. Diemel mit einem Verluste des Feindes von 5000 Mann geschlagen, so daß er sich im ganzen in seinen Stellungen behauptete. 6. Äußerste Kedrüngnis Friedrichs 1761. Friedrichs 1761 Lage wurde immer bedenklicher; seine besten Truppen lagen auf den Schlachtfeldern, so daß er sich größtenteils mit Re¬ kruten und Neulingen behelfen mußte. Seine Kassen waren erschöpft, seine Länder ausgesogen. Zudem kam, daß seine wiederholten Versuche, Rußland und Frankreich vom Bünd¬ nisse mit Österreich abzuziehen, nicht nur scheiterten, sondern daß ihm auch nach Georgs II. Tode (1760) nnd nach der Thronbesteigung des Enkels desselben, Georgs III., durch das Ministerium Bute die englischen Hilfsgelder im Jahre 1761 größtenteils entzogen wurden. a) Westlicher Kriegsschauplatz. Im Westen gestal¬ teten sich die Ereignisse für Ferdinand von Braunschweig an¬ fangs des Jahres ziemlich glücklich. Während er selbst im Februar alle von den Franzosen besetzten Plätze angriff, sie aus denselben vertrieb und große Magazine eroberte, schlugen die Preußen und Hannoveraner unter dem hannoverschen Ge¬ neral von Spörkeu die Sachsen und Reichstruppen mit einem Verluste der Feinde von 5000 Mann den löten Februar bei Langensalza. Ebenso wurden die Franzosen den 15ten Juli vom Prinzen von Braunschweig bei Vellingshausen be-