— 102 — gegen die ©eteuciben von Syrien (§ 23, 1) unter ben Makka¬ bäern ein unabhängiges jüdisches Reich entstauben. Zur Zeit, als Pompejus nach Palästina kam, war die Bevölkerung durch Sekten¬ wesen unb Stammeshaß in Parteien gespalten, währeub zwei Brüber, Hyrkanns unb Aristobulus, um bte Krone stritten. Pompejus, ber sich auf bie Seite bes ersteren stellte, fanb bei ben Anhängern des Aristobulus einen so tapfern Widerstand, daß er Jerusalem erst nach dreimonatlicher Belagerung an einem Sabbath erobern konnte, ^udäa, bas jetzt 63 vor Chr. tributpflichtig würbe, erhielt den Hyrkanns zum Hohenpriester und Volksfürsten. 6. In demselben Jahre starb Mithridate s. Es hatte sich in¬ folge seiner Härte eine Empörung gegen ihn gebildet, an der sich sein eigener Sohn Pharnnces beteiligte. Der besiegte unb selbst von seiner Familie verlassene Mithribates tötete sich selbst. — Pom¬ pejus trat seinen Rückzug nach Italien an. Cilicien unb Syrien waren römische Provinzen geworben, ein Teil von Pontus kam zu Bithynien, ber anbere mit dem bosporanischen Reich an Pharnaces. In den übrigen Ländern bis an den Euphrat, der jetzt die Grenze ber römischen Herrschaft im. Osten war, regierten zinspflichtige Fürsten nach den Vorschriften Roms. § 51. Die Verschwörung des Catilina. Um der bei der Rückkehr des Pompejus in Aussicht stehenden aristokratischen Militärdiktatur zu entgehen, suchten die Revolu¬ tionäre eine demokratische Militärgewalt durchzusetzen. Der Führer der Volkspartei wurde L. Sergius Catilina, aus patri- ctschem Geschlechte, ein talentvoller, aber verwegener unb sittenloser Mensch. Schon bei den Proskriptionen des Sulla hatte er eine Rolle gespielt und sich bereichert. Rachbem er trotz seines lasterhaften Lebenswandels zur Prätur gelangt und in Afrika Statthalter ge¬ worden war, bedrückte er die Provinzialen durch Erpressungen aller Art. Nach Rom zurückgekehrt, bewarb er sich zweimal um das Kon¬ sulat, unterlag aber jedesmal, zuletzt gegen Cicero, der 63 Konsul wurde. M. Tullius Cicero, geb. 106 in Arpin um, Sohn eines Ritters, war durch seine glänzende Beredsamkeit, die er in den Schulen zu Athen unb Rhobus ausgebilbet hatte, als Sachwalter