— 44 -- der Spessart sind wegen Klima und Bodenbeschaffenheit am wenigsten zum Anbau geeignet. An Kornfrüchten werden in Bayern jährlich über 30 Millionen Hektoliter gebaut, an Kartoffeln 24 Millionen Hektoliter. — Gemüse aller Art liefert hauptsächlich die Gegend um Nürnberg, Bamberg und Landshut. Hanf wird nur in wenigen Distrikten, Flachs aber hauptsächlich am Nordostabhange des Fichtel¬ gebirges, im bayrischen Wald, in dem Alpenvorland zwischen Iller und Lech und zwischen Inn und Salzach gebaut. Der Tabakbau, besonders in der Pfalz — die in dieser Beziehung den ersten Rang in Deutschland behauptet — und in den Bezirken von Nürnberg und Fürth zu Hause, beläuft sich jährlich auf 150,000 Ceutuer, ist aber in Abnahme begriffen. Bedeutender sür Bayern — sowohl als Aus¬ fuhrartikel, wie insbesondere sür seine Brauereien — ist der Hopfen¬ bau, hauptsächlich betrieben in dem Hügellande nördlich von Freising zwischen Isar und Inn (Holledau), im Rezatgebiet (Spalt) und am unteren Pegnitzlaufe. Obst wächst vorzüglich in der Pfalz, in Franken und am Bodensee. Die besten Weine gedeihen am Rhein (s. Haardt S.40), am Main bei Würzburg (s. S. 40) und gegenüber der Tauber¬ mündung. Die Frankenweine halten sich besonders gut und eignen sich vortrefflich zur Herstellung von Champagner oder Schaumwein, von dem Würzburg allein jährlich ca. 500,000 Flaschen liefert. _c) Der Ertrag an Mineralien geht in Bayern, wie in ganz Deutschland, immer mehr zurück. Steinkohlenlager finden sich im süd¬ östlichen Bayern und in der Pfalz, Braunkohlenlager dagegen bei Kelheim und am Unterlaufe der Nabquelleu. Salz liefern die Berg¬ werke und Salinen: Berchtesgaden, Reichenhall, Traunstein und Rosen¬ heim, Kissingen und Dürkheim jährlich etwa 900,000 Centner. Eisen¬ erze werden am Nordfuße der Alpen bei Sonthofen, im Jura bei Amberg und in der Pfalz bei St. Ingbert gewonnen. Kupfer und Blei ist nur wenig vorhanden. In den Gebirgsgegenden finden sich zahlreiche Mineralquellen; die bedeutendste unter den genannten Koch¬ salzquellen ist die zu Kissingen. Außerdem befinden sich Schwefel¬ quellen in Kreuth (südlich vou Tegernsee) und Eisensäuerlinge in Brückenau (nordwestlich von Kissingen). V. Einteilung. Bewohner. Das Königreich Bayern ist seit 1838 in folgende acht Kreise eingeteilt: )* 1. Oberbayern, 2. Niederbayern, 3. Pfalz, 4. Oberpfalz, *) Bei älteren Karten ist die Grenze zwischen Mittelfranken und der Ober¬ pfalz durch eine Linie zu berichtigen, welche den Distrikt Hilpoltstein dem erst-, und den Distrikt Beilengries dem letztgenannten Regierungsbezirke zuteilt. — Eine Linie von Neuburg au den Lech östlich von Dillingen korrigiert die Nordwestgrenze Oberbayerns, indem sie das Gebiet der Lechmündung dem Kreise Schwaben zuweist.