— 11 spieliges Geschäft! Wie viele tausend Menschen mußten dabei thätig sein! Und ebenso mühsam wurden sie wieder abgeladen und auf¬ gestellt. Sie wurden paarweise vor Tempeln errichtet und waren dem Sonnengotte geheiligt. Später dienten sie auch als Sonnenzeiger. Kaiser Augustus und mehrere seiner Nachfolger ließen Obelisken nach Rom bringen und aufstellen, welche jedoch später durch Menschen¬ gewalt oder Erdbeben umgestürzt wurden. Vier hat Papst Sixtus V. im Jahre 1585 durch seinen großen Baumeister Fontana ausrichten lassen. Dieser gebrauchte hierzu die künstlichsten Maschinen, die durch 1200 Menschen und 160 Pferde in Bewegung gesetzt wurden. Und doch gingen mit der Aufrichtung vier volle Jahre hin. Der größte derselben, 144 römische Fuß (251/2 m) hoch, vor der Laterankirche, wiegt aber auch 650 000 kg. Auch in Paris, London und New Iork wurden in den letzten Jahren Obelisken aufgestellt, die mit großen Kosten zu diesen Städten überführt wurden. 2. Die Pyramiden. Diese sind noch bewunderungswürdiger als die Obelisken. Schon irrt Altertum wurden sie zu den Wun¬ dern der Welt gezählt. Die Pyramiden stehen in Mittelägypten, an der Westseite des Nil, in fünf Gruppen gesondert. Im ganzen sind ihrer 40. Große, viereckige Gebäude (Fig. 4), genau nach den vier Himmelsgegenden gerichtet, laufen sie von einer breiten Grund¬ fläche nach oben immer schmäler zu und endigen in einer Platten Fläche. Sie sind aus Kalksteinen erbaut, die, übereinander gelegt, bloß durch ihre Schwere zusammenhalten; einige sind mit Granit oder Marmor bekleidet gewesen. Drei zeichnen sich durch ihren Riesen¬ bau aus, unter diesen jene, welche nordwestlich von Memphis steht. Dieselbe ist 135 m hoch, steht auf einer Felsenhöhe von 60 m und hat einen Inhalt von mehr als 390 000 cbm. Hunderttausend Menschen sollen 20 Jahre ununterbrochen daran gebaut haben. Mit dem Material derselben könnte man nach neuerer Berechnung eine mäßige Mauer um das ganze Königreich Spanien ziehen. Alle Grab¬ kammern in den Pyramiden sind längst erbrochen und ausgeraubt. Die Pyramiden dienten nämlich zn Begräbnis Plätzen der Könige; so z. B. enthält die größte Pyramide ziemlich in der Mitte