— 29 — Zuletzt verließ auch den Cyrus das Glück. Er fing mit den Massageten Krieg an, einem wilden Volke in der heutigen Tatarei, und verlor in einer Schlacht das Leben im Jahre 529 v. Chr. Sein Sohn und Nachfolger Kambyses eroberte Ägypten; aber unter Darius, dem dritten Könige der Perser (521—485), unter dessen Regierung Persien den Höhepunkt seiner Macht erlangte, begannen die Kriege gegen das Volk der Griechen, welche mit dem Untergänge des großen von Cyrus gestifteten Reiches endigten. Die alten Griechen und Konter. Wekigion und Sitten der Kriechen. Die Griechen waren das gebildetste Volk des Altertums. In der Bildhauerkunst und Malerei hatten sie die größten Meister, z. B. einen Phidias, Zeuxis und Parrhasius. Die zwei letztem stellten einst einen Wettkampf in ihrer Kunst an. Zeuxis malte Weintrauben so natürlich, daß die Vögel nach denselben flogen und daran pickten. Nun brachte auch Parrhasius sein Stück, das mit einem schönen Vorhänge bedeckt war. „Ziehe doch den Vorhang hinweg," sagte Zeuxis. Da lachte Parrhasius; denn der Vorhang war gemalt, also das Bild selbst. So täuschte der eine Vögel, der andere dagegen einen großen Künstler. Wo möglich wurden diese Kunstschöpfungen der Griechen von den Werken ihrer Dichter, Redner und Geschichtschreiber noch übertroffen. Werden doch diese auch jetzt noch mit großem Fleiße gelesen und als Muster nachgeahmt. Die hervorragendsten Dichter sind Homer, Äschylus, Sophokles und Euripides; als bedeutende Geschichtschreiber gelten Herodot, Thucydides und Xenophon, als großer Redner Demosthenes. Die größten Denker (Philosophen) waren Sokrates (vgl. S. 39 ff.) und sein Schüler Plato. Bei all dem standen die Griechen aber in religiöser Beziehung teilweise noch tiefer als manche ungebildete Völker, weil sie, stolz auf ihre Leistungen, nur den Gebilden ihrer sinnlichen Einbildungskraft