— 50 — seines Lebens plötzlich hinwegraffte (323 v. Chr.). Sein Tod war das Losungswort zu den blutigsten Kämpfen unter seinen Feldherren, und das unermeßliche Reich sank in Trümmer. Das römische Reich. Wom unter den Königen. Das bedeutendste aller Reiche des Altertums ist ohne Zweifel das römisch e. Und doch wissen wir von den Anfängen Roms so gut wie gar nichts. Was uns hierüber überliefert wird, ist sagenhaft. So sollen die zwei Brüder Romulus und Remus (ums Jahr 753 v. Chr.) die Stadt erbaut haben. Hierauf hätten sie wegen der Benennung derselben Streit miteinander bekommen, und Romulus soll dabei seinen Bruder getötet und die Stadt nach seinem Namen genannt haben. Sicher ist aber das, daß Rom wirklich in der Mitte zwischen 800—700 v. Chr. entstanden ist und zunächst über 200 Jahre lang von Königen regiert wurde. Die Sage führt deren sieben ans: Romulus, Numa Pom- pilius,TullusHostilius,AncusMarcius,Tarquinius Priscus, Servius Tullius und Tarquinius Superbus. Letzterer soll durch unmenschliche Grausamkeit sich so verhaßt gemacht haben, daß man ihn wegen eines Verbrechens, das nicht er, sondern ein königlicher Prinz begangen hatte, absetzte und Rom als einen Freistaat (Republik) erkürte (510 v. Chr.). Wom als Ireistaat. Der junge Freistaat war ringsum von Feinden umgeben und hatte die schwersten Kämpfe um seine Existenz zu bestehen, von denen wir freilich nicht viel wissen. Um so mehr weiß die Sage zu be¬ richten: ein Horatius Co cles verteidigt allein den Zugang zu einer Brücke, die hinter ihm abgebrochen wird; ein Mu cius Scä- vola wagt es sogar, dem feindlichen König Porsena im eigenen