— 18 — f 8. Die Gemahlin Heinrichs I. Mathilde, die fromme Gemahlin Heinrichs i., zeichnete sich stets durch Demut und Bescheidenheit aus. Im Kreise der Fa¬ milie trug sie ganz einfache Kleider. Nach dem christlichen Spruche: „Bete und arbeite!" war ihre Zeit geteilt zwischen Beten und Arbeiten. Sie verschmähte es nicht, die Armen und Kranken selbst in den ärmsten Hütten zu besuchen und zu trösten. Deshalb wurde sie auch überall Mutter genannt. Wenn sie nicht mit Wohlthun oder Beten beschäftigt war, so saß sie zu Hause in ihrem Zimmer und spann, strickte, stickte oder nähte. Wenn ihr Gemahl in den Krieg ziehen mußte, so stand sie nicht selten in der Nacht auf, um für ihn zu beten. Als Hein¬ rich i. auf dem Sterbebette lag, ließ er sie zu sich kommen und sprach: „Ich fühle, daß ich bald sterben muß. Du hast mich immer auf den rechten Weg geleitet, wenn ich irrte. Ich danke dir von ganzem Herzen dafür und empfehle dich und unsere Km- : der Gott und der Fürbitte seiner Heiligen." Mathilde tröstete mit liebevollen Worten ihren sterbenden Gemahl. Dann eilte sie in die Kirche, um für ihn zu beten. Heinrich starb. Tiefbetrübt staud sie an der Leiche des Hingeschiedenen und weinte. Dann sprach sie zu ihren Söhnen: „Ehret Gott und fürchtet ihn, der Macht hat über Leben und Tod. Nehmet euch den Hingeschie- ; denen zum Vorbilde, seid gerecht, barmherzig, weise und tapfer, wie er war." Nach Heinrichs Tode lebte Mathilde still und zurückgezogen; ! sie pflegte die Armen und Kranken, stiftete Klöster und Kirchen. Als sie starb, drängten sich die Armen hinzu, um ihre liebe Mutter noch einmal zu sehen. Später wurde sie als Heilige verehrt. Wiederh olnngsfragen. Wie hieß die Gemahlin Heinrichs L‘? Welche christliche Tugen¬ den zierten diese Königin? f 9. Otto I., der Große. (936—973.) Nach Heinrichs Tode wurde sein Sohn Otto zu Aachen mit großer Pracht als deutscher Kaiser gekrönt. Gleich jtach der Krönung mußte er mehrere deutsche Herzöge mit dem Schwerte zum Gehorsam zwingen. Als er Ruhe und