— 21 — Beistand des Himmels an und zogen in feierlichen Prozessionen unt die Stadt. In der folgenden Nacht begann der Sturm. Die beiden hölzernen Türme wurden an der Stadtmauer aufgerichtet. Mit Sturmleitern erstieg man die Mauern und durchbrach sie mit Mauerbrechern. Nach unsäglichen Mühseligkeiten hatten die tapfern Streiter die H. Stadt erobert. Nachdem sie sich vom Blute gereinigt hatten, gingen alle barfuß und mit entblößtem Haupte in feierlicher Prozession nach der Auferstehungskirche. Hier dankten sie Gott mit tiefer Rührung und thaten Buße für ihre Sünden. Den tapfern Gottfried von Bouillon wählte man ein¬ stimmig zum Könige von Jerusalem. Er aber lehnte bescheiden diese Würde ab und sprach: „Wie soll ich da eine goldene Krone tragen , wo einst mein göttlicher Heiland eine Dornenkrone ge¬ tragen hat." Er wollte bloß Beschützer des h. Grabes sein; doch nur kurze Zeit konnte der treffliche Held das h. Grab beschützen; schon im folgenden Jahre starb er. Wied erholnngsfragen. Warum ist Palästina den Christen besonders ehrwürdig? Wann eroberten die heidnischen Türken dieses Land? Was thaten sie? Welchen Plan faßte der Papst? Was that Peter von Amiens? Wann war der erste Kreuzzug? Wann eroberten die Kreuzfahrer Antiochia? Wann Jerusalem? Wie hieß der erste König von Jerusalem? 11. Friedrich Barbarossa. 1. Friedrich in Italien. Friedrich Barbarossa d. i. Rotbart, war einer der tüchtigsten deutschen Könige. Er hatte sich Karl den Großen znm Vorbilde genommen; kräftig, tapfer und entschlossen war er wie dieser; er wollte das deutsche Reich einig, stark und groß machen. Da aber die deutschen Fürsten uneinig waren, mußte er viele Kriege führen. Auch in Italien wollte er die Macht und das Ansehen der deutschen Könige wieder herstellen. Die italienischen Städte waren nämlich durch die Kreuzzüge groß und reich ge- worden und wollten von einein deutschen Könige nichts mehr Assen. Sie verachteten den König und wählten sich selbst eine Obrigkeit. Besonders trotzig war Mailand. Es unterjochte die kleinern Städte und bedrängte die Einwohner derselben: Diese über beklagten sich bitter bei Friedrich. Da zog Friedrich im