— 49 — ein Ober-Schul-Collegium ein, welches über alle Schul- anstalten die Aufsicht führen und zweckmäßige Verbesserungen anordnen und einführen sollte. Er errichtete mehre Lehrerseminare und bestimmte große Summen zur Auf¬ besserung der Lehrerstellen. Im Jahre 1789 brach in Frankreich in Folge von allerlei Mißbrauchen eine furchtbare Empörung aus, die unter dem Namen der französischen Revolution bekannt ist. Die bisherige monarchische Regierung wurde aufge¬ hoben, eine republikanische Verfassung eingeführt und ber König Lubwig XVI. gefangen genommen. Da zogen ber deutsche Kaiser unb der König Friebrich Wilhelm II. gegen Frankreich in ben Krieg. Dieser hatte aber einen kläglichen Ausgaug, ba Mangel unb im Heere ausbrechenbe Krankheiten gar bald zum Rückzüge nöthigten. In Frank¬ reich aber gestalteten sich bie Zustände immer schlimmer; eine vollständige Anarchie trat ein. Die einzelnen Parteien wütheten gegen einander; über ihren König aber sprachen sie das Todesurtheil aus. Ludwig XVI. wurde am 21. Jan. 1793 hingerichtet; auch seine Familie siel größten¬ teils unter bem Henkersbeile. Diese Gräuel brachten fast ganz Europa in Zorn unb man griff allgemein zu ben Waffen gegen biefe Mörber. Der deutsche Kaiser sowie Friebrich Wilhelm schickten abermals ihre Heere gegen Frankreich. Anfangs war ihre Kriegführung von Sieg be¬ gleitet. Allein nunmehr riefen bie Lenker des französischen Staa¬ tes die ganze Volkskraft gegen den Feind auf. Ganz Frank¬ reich wurde ein Lager, eine Kriegswerkstätte, und in Kurzem hatten die Franzosen über eine weit größere Truppenzahl zu gebieten, als die Verbündeten. Schon ant Ende des Jahres 1793 neigte sich der Sieg auf ihre Seite; im folgenden Jahre drangen sie unaufhaltsam in Holland und am Rheine vor, und im Jahre 1795 waren ganz Holland unb bte österreichischen Nieberlanbe in ihren Hanben. Die Preußen, die zwar am 22, Mai 1794 einen glänzenden Sieg über die Franzosen bei Kaiserslautern erfochten, aber 3