— 34 — Hilder aus der preußischen Geschichte. 1. Brandenburg bis zum UegierungsanLrill der Kohenzollern. a) Gründung der Uordmark (927). Das Stammland des preußi¬ schen Staates ist die Provinz Brandenburg. Sie war zur Zeit der Geburt Christi von Deutschen hewohnt. Diese zogen später nach Westen fort. In das frei gewordene Land drang ein slavischer Volksstamm ein, die Wenden. Die Wenden waren von kräftigem Körperbau und mittlerer Größe. Sie bebauten den Acker mittelst einfacher Werkzeuge, trieben Viehzucht und Fischerei und konnten einfache Gewebe Herstellen. Es gab in ihren: Lande Städte mit Holz- oder Lehmhäusern. Die Wenden waren Heiden und verehrten ihre Götter in Tempeln. Die Wenden waren sehr kriegerisch. Sie fielen oft in die an¬ grenzenden deutschen Länder ein, raubten den Deutschen ihre Habe, töteten sie oder führten sie als Gefangene fort. Daher unternahm der deutsche König Heinrich I. einen Kriegszug gegen sie. Er besiegte die Wenden und bestimmte ein Stück Land als Grenzmark (927). Hier wurden feste Burgen angelegt, in welche sich die Bewohner flüchten konnten, wenn die Wenden wieder einfielen. Die Hauptstadt dieser Mark war Salzwedel. Die Mark hieß Aordinark und ist das Stamm- land des preußischen Staates. b) Die ersten Markgrafen bemühten sich besonders, die Wenden zum Christentums zu bekehren. Geistliche kamen ins Land; Kirchen und Klöster wurden gegründet. Aber immer wieder empörten sich die Wenden. Sie zerstörten die Kirchen und ermordeten oder verjagten die deutschen Beamten und verbrannten die Wohnsitze der Deutschen, so daß große Not im Lande entstand. c) Brandenburg unter den palleiistiiMcnt. Im Jahre 1133 ver¬ lieh der Kaiser die Mark dem tapferen Grafen Albrecht von Ballenstädt Dieser kämpfte mit Glück gegen die Wenden und eroberte das Land bis an die Oder. Diese Vergrößerung des Landes brachte es mit sich, day Albrecht seinen bisherigen Hauptwohnsitz (Residenz) Salzwedel mit branden- bürg vertauschte, welches mehr in der Mitte seines Gebietes log. _ Albrecht nannte sich nach seiner neuen Residenz Brandenburg (feit 1157) plat:k= graf von Brandenburg. Er ließ Leute aus Sachsen, Franken und Holland kommen, die sich im Lande ansiedelten und daher Ansiedler genannt wurden. Sie bebauten das Land und gründeten Dörser und Städte, auch Kirchen und Klöster wurden errichtet. Im Verkehr mit den An¬ siedlern nahmen die Bewohner allmählich mildere Sitten an, sie wurden Deutsche und Christen. Die Nachkommen Albrechts herrschten fast 200 ^ahre Uber Branden bürg. Sie vergrößerten das Land sehr und sorgten sür bessert Wohl fahrt. Viele Strecken, die früher Wald, Sumpf oder unfruchtbares Land gewesen, wurden bebaut; Städte wurden gegründet, und die Bürger gelangten bald durch Handel und Gewerbe zu ansehnlichem Reichtum. Von vielen Kirchen aus wurden die Segnungen des Christentums ver¬ breitet. Auf den Burgen wohnte ein tapferer und kriegslustiger Adel. d) Brandenburg unter Herrschern ans verschiedenen Häusern,